Zahlen mit Parking-Apps ist oft teurer als mit Münz
Wer via App bezahlt, zahlt in vielen Schweizer Städten drauf. Eine Analyse zeigt: Je nach Anbieter und Standort werden bis zu 15 Prozent Aufschlag fällig.

Das Wichtigste in Kürze
- In der Schweiz gibt es rund zehn Parking-Apps, doch keine deckt alle Orte ab.
- Easypark und Parkingpay sind oft teurer als die Parkuhr, Twint meist gebührenfrei.
- In der Westschweiz betragen Servicegebühren bis zu 15 Prozent.
In der Schweiz stehen Autofahrern inzwischen rund zehn Parking-Apps zur Verfügung.
Sie erleichtern das Bezahlen an der Parkuhr und ermöglichen Verlängerungen oder Verkürzungen der Parkzeit per Smartphone. Ebenso erstatten sie bei früherer Abfahrt zu viel gezahlte Gebühren zurück.
Die Krux: Keine App deckt alle Standorte ab. Zudem unterscheiden sich die Zusatzkosten erheblich – ein Flickenteppich entsteht.
Parkingpay und Easypark oft teurer als die Parkuhr
Die am weitesten verbreiteten Apps sind Parkingpay, Easypark und Twint, jeweils an rund 1000 öffentlichen Standorten nutzbar.
Laut einer Stichprobe des Konsumentenmagazins «Saldo» verlangen Parkingpay und Easypark in vielen Städten höhere Gebühren als die Parkuhr.
Twint hingegen ist in Bern, Luzern, Winterthur und Zürich gebührenfrei und damit gleich teuer wie Bargeld.
Beispiel Luzern: 1 Stunde Parkieren kostet an der Parkuhr 3 Fr. – mit Parkingpay 3.25 Fr., mit Easypark 3.49 Fr.
Beispiel Winterthur: 3 Stunden Parkieren kosten an der Parkuhr 4.80 Fr. – mit Parkingpay 5.05 Fr., mit Easypark 5.52 Fr.
Parkingpay-Nutzer können Zusatzkosten vermeiden, wenn sie die Prepaid-Variante wählen (Mindestaufladung 20 Fr.). Easypark erlässt Gebühren mit einem Abo für 4.55 Fr. pro Monat.
In der Romandie schlagen Gebühren stärker zu Buche
In der Westschweiz sind die Unterschiede noch deutlicher: Dort geben Städte die von App-Betreibern erhobene Servicegebühr von bis zu 15 Prozent direkt an Autofahrer weiter.
Beispiel Yverdon: 2 Stunden kosten an der Parkuhr 3.60 Fr., mit Twint 3.77 Fr., mit Parkingpay 4.02 Fr. und mit Easypark 4.14 Fr.
Die Höhe der Gebühren wird in den Apps vor dem Start des Parkvorgangs angezeigt. Weitere Optionen wie die TCS-App Park & Pay bieten ebenfalls digitale Zahlungen an.
Sie sind jedoch nur eingeschränkt verfügbar und eignen sich vor allem für die Suche und Buchung von Privatparkplätzen oder Parkhäusern.