Wohnungsknappheit hat sich im ersten Halbjahr weiter verschärft
Im ersten Halbjahr 2025 hat sich die Wohnungsknappheit in der Schweiz weiter verschärft – aufgrund starker Wirtschaft, tiefer Zinsen und geringem Wohnungsbau.

Die Wohnungsknappheit in der Schweiz hat sich im ersten Halbjahr 2025 weiter verschärft. Die Gründe sind eine starke Wirtschaft, tiefe Zinsen und ein ungenügendes Wachstum beim Wohnungsbau. Auch mittelfristig ist keine Entspannung in Sicht, so das Bundesamt für Wohnungswesen.
Trotz der seit 2024 abflachenden Zuwanderung habe sich die Lage auf dem Wohnungsmarkt nicht entspannt. Es sei absehbar, dass der Wohnungsbau in den nächsten zwei Jahren mit dem Wachstum der Haushalte nicht Schritt halten könne. Dies zeigt die Aktualisierung des Monitors Wohnungsmarkt des Bundesamtes für Wohnungswesen (BWO), die am Donnerstag veröffentlicht wurde.
Die Entwicklung der Wohnkosten im Verhältnis zum Einkommen rücke deswegen in den Fokus. Besonders betroffen seien Haushalte mit tiefem Einkommen sowie solche des unteren Mittelstandes. Für sie habe sich die Marktsituation klar verschlechtert. Auch in den Bergregionen nehme der Druck zu.
Für Neuerwerber ist Wohneigentum in der Schweiz für viele Haushalte kaum mehr bezahlbar. Umso wichtiger sei der Mietwohnungsmarkt, insbesondere für Haushalte mit tiefer oder mittlerer Kaufkraft, die rund 80 Prozent aller Mieterhaushalte ausmachten.
Bezahlbare Mieten für viele – aber nicht in den Grossstädten
Im Bestand zeige sich bei diesen Haushalten und deren Mietwohnungen ein gewisses Gleichgewicht: «Rund 80 Prozent der Mietwohnungen gehören preislich zu einem Segment, das für diese Haushalte bezahlbar ist», heisst es. Dies gelte jedoch nicht für die städtischen Zentren Genf, Lausanne, Basel, Luzern und Zürich.
Anders sieht es bei den Wohnungen aus, die aktuell auf dem Markt angeboten werden. Dort sind für die 80 Prozent der Mieterhaushalte mit tiefer oder mittlerer Kaufkraft nur gut 40 Prozent der Angebote bezahlbar. Je nach Region zeigt sich die Knappheit unterschiedlich deutlich.
Im gesamten Wohnungsbestand sei die Lage noch nicht alarmierend. Anzeichen einer Verschlechterung gebe es jedoch vor allem bei einkommensschwachen Haushalten. Da von der Angebotsseite her noch keine Verbesserung erwartet werden könne, werde sich diese Entwicklung voraussichtlich fortsetzen.