Das Coronavirus hat die Hotellerie und den Tourismus hart getroffen. Für den Winter sind die Betriebe verhalten optimistisch.
Winter Corona Hotel
Wegen der Corona-Pandemie rechnen schweizweit 70 Prozent der Hotelbetriebe mit einer schlechteren Wintersaison als im Vorjahr. (Symbolbild) - sda - Keystone/STF
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Das Wichtigste in Kürze

  • Berghotels steht wegen dem Coronavirus ein schwieriger Winter bevor.
  • Der Anteil an Schweizer Gästen dürfte steigen, die Zahlen aber hinter dem Vorjahr liegen.
  • Dementsprechend setzen die Hotels auf verschiedene Marketing-Strategien.

Im Sommer machten sich die Hotellerie und Gastronomie Sorgen. Besonders in den Bergen, wo normalerweise viele ausländische Touristen nächtigen, hoffte man auf inländische Unterstützung.

Nun steht die nächste grosse Saison des Schweizer Tourismus vor: der Winter. Auch hier dürften die altbekannten Schneetouristen aus dem nahen und fernen Ausland fehlen.

Laax Skisaison
Das Skigebiet Laax in Graubünden bereitet sich auf die Saison vor, Oktober 2020. - Keystone

Die ETH-Konjunkturforschungsstelle (KOF) rechnet für die kommende Saison mit einem Rückgang von rund dreissig Prozent bei Logiernächten. Aber nur, wenn die Lage sich weiter so entwickelt, wie das aktuell der Fall ist. Schweiz Tourismus verzeichnete Ende Oktober für die Weihnachtsferien einen Buchungs-Rückgang von 19 Prozent, verglichen mit dem Wert von 2019.

Über Festtage überall noch freie Zimmer

Gegenüber Nau.ch schildern Bündner, Walliser und Berner Tourismusunternehmen sowie das Hotel Palace in Gstaad die Lage. In allen Destinationen sind über Weihnachten und Neujahr noch freie Zimmer zu vergeben; wie vermutet stamme die Mehrheit der Gäste aus dem Inland. Man geht von einer siebzig-dreissig Inland-Ausland Verteilung der Kundschaft aus.

Titlis Engelberg Ski
Eine Snowboarderin auf dem Titlis in Engelberg, 10. November 2020. - Keyboard

Die Bergdestinationen setzen vermehrt auf Angebote und Aktivitäten im Freien. Die Schutzkonzepte werden präzise kommuniziert, damit die Gäste «ihren Aufenthalt in bestmöglicher Sicherheit geniessen können», erklärt Laura Marro von «Wallis Promotion».

Im Graubünden seien zurzeit Ferienwohnungen «sehr gut gebucht», so Luzi Bürkli von «Graubünden Ferien». Einzelne Destinationen seien zudem bereits auf dem Buchungsniveau des Vorjahres: Engadin und St. Moritz zum Beispiel.

Kurzfristige Buchungen wegen Corona

Ausserdem bestätigt sich ein Trend, so Gere Gretz von «BE! Tourismus»: «Was man zurzeit mit Sicherheit sagen kann, ist, dass aufgrund der Pandemie vermehrt kurzfristig gebucht wird.» So sehen es auch die Vertreter der anderen Orte. «Aber das war schon vor Corona ein Trend», fügt Stefan Ludwig vom Gstaad Palace hinzu.

Gstaad Palace
Das Gstaad Palace empfängt Jahr für Jahr Gäste aus der ganzen Welt. - Keystone

Der Gstaad Palace verzeichnet einen «enormen Anstieg» bei Schweizer Gästen. Marketing-technisch setzt das Luxushotel auf den direkten Kundenkontakt, aber auch auf eine stark digitale Präsenz.

In Bern hingegen vertrauen zahlreiche Regionen auf Pauschalangebote mit Gratis-Cüppli, Massage oder ÖV. Die Hoteliers seien «verhalten optimistisch», so Gere Gretz.

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