Der Schweizer Wintertourismus sagt der Pandemie mit einer «Premieren»-Kampagne den Kampf an. Doch Buchungsstand und Prognosen sind düster.
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Maskierte Skifahrer sitzen auf einem Sessellift in Verbier VS. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im ersten Pandemiewinter lanciert Schweiz Tourismus die Kampagne «My First Time».
  • Aktuell liegen die Buchungen der Weihnachts- und Sportferien weit hinter den Werten 2019.
  • Für die Logiernächte schätzt Schweiz Tourismus ein Minus von 31 Prozent.

«My First Time» – mit diesem Slogan und der gleichnamigen Kampagne will Schweiz Tourismus Wintersportler trotz Pandemie in die Berge locken. Und wie die Organisation am Montag in Zürich präsentierte, besteht noch grosser Handlungsbedarf.

Die Buchungen für Weihnachtsferien in den Berggebieten lagen Ende Oktober 19 Prozent hinter dem Wert des gleichen Vorjahreszeitpunkts. Das zeigt eine Branchenumfrage von Schweiz Tourismus. Für die Sportferien beträgt der Buchungsstand gar minus 28 Prozent.

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Ein Skifahrer trägt auf der Abfahrt eine Schutzmaske. - Keystone

Düstere Prognosen

Auch die Prognosen für den Winter sind düster. Gestützt auf der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich schätzt Schweiz Tourismus einen Rückgang der Logiernächte um 31 Prozent gegenüber dem Winter 2018/19. Das sind gute sieben Prozent mehr als vergangenen Winter, der Mitte März nach Ausbruch der ersten Welle abrupt endete.

Besonders hart trifft es auch die Städte: Während in den Städten mit fast der Hälfte der Logiernächte gegenüber vor zwei Jahren gerechnet wird, beträgt die Prognose in den Bergen minus 21,7 Prozent.

Bundespräsidentin Simonetta Sommaruga zählt auf die Mithilfe aller für einen erholsamen, guten Winter. - zvg/Schweiz Tourismus

Wie im Sommer erwartet Schweiz Tourismus auch im Winter mehr Gäste aus der Schweiz. Diese kompensieren jedoch das Ausbleiben der Gäste aus Europa (minus 50,6 Prozent) und den Fernmärkten (minus 94,8 Prozent) bei weitem nicht.

Übersee-Markt erholt sich langsam

Mit einer ganzen Reihe «neuer besonderer Aktivitäten» weibelt die nationale Tourismus-Marketingorganisation für den Gang in die Berge. Zudem trifft die Tourismusbranche pandemiebedingte Vorkehrungen, wie flexible Stornierungsbedingungen oder Kapazitätsreduktionen.

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Prognose der Logiernächte bis 2023 anhand der Gäsetherkunft. - zvg/Schweiz Tourismus

Ein Blick in die nächste Geländekammer zeigt, dass man punkto Logiernächte 2023 bei den Schweizer Gästen gar keinen Corona-Effekt mehr sieht. Anders sieht es bei ausländischen Gästen aus. Bei Touristen aus Übersee schätzt Schweiz Tourismus für 2023 einen Rückgang von 39 Prozent im Vergleich zu letztem Jahr.

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