Luxusuhren von Rolex werden künftig noch mehr kosten. Dies kündigten die Firma Ende letzten Jahres an. Werden dem Beispiel nun weitere Uhrhersteller folgen?
börsengang
Chronext vertreibt online Luxusuhren unter anderem von Rolex, Breitling oder Omega. (Symbolbild) - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Luxusmarke Rolex kündete im vergangenen Jahr Preiserhöhungen ihrer Uhren an.
  • Möglicherweise werden 2022 weitere Schweizer Uhrhersteller ihre Uhren teurer verkaufen.
Ad

Schweizer Uhren dürften in diesem Jahr teurer werden. Nachdem Prestigemarken wie Rolex oder Patek Philippe Preiserhöhungen angekündigt haben, könnten weitere Hersteller diesem Beispiel folgen. Vor allem die Preise von bereits teuren Uhren dürften weiter nach oben gehen.

Kurz vor dem Jahreswechsel liess Rolex die Uhrenwelt aufhorchen. Die bekannte Marke kündigte an, die Preise für ihre Modelle um durchschnittlich 3,4 Prozent zu erhöhen. Gemäss den neuen Preislisten sind beliebte Modelle wie etwa solche aus der Daytona-Kollektion gar um zehn Prozent teurer geworden.

Alle wollen Uhren aus der Schweiz

Schweizer Uhren sind grundsätzlich sehr gefragt. Die Produktion kommt kaum nach, um die im Zuge der Coronakrise weltweit stark steigende Nachfrage zu stillen. In erster Linie wollen die Uhrenmarken mit den höheren Preisen jedoch vor allem den Anstieg der Rohstoffpreise abfedern.

Zudem hat sich der Schweizer Franken für die Produzierenden ungünstig entwickelt: Der starke Franken belastet direkt die Margen der Uhrenhersteller.

swatch
Uhren von Swatch. - Keystone

Auch bei der Swatch Group sind die Preise daher ein Thema: «Wir beobachten die Entwicklung am Markt laufend und passen die Preise unserer Uhren an, wenn wir es für angebracht halten.» Dies sagte ein Sprecher im Gespräch mit AWP. Einzelheiten zur Preispolitik der verschiedenen Uhrenmarken wie etwa Omega, Longines oder Tissot wollte er aber nicht nennen.

Die zum französischen Luxusgüterkonzern LVMH gehörende Zenith will derweil die Preise um maximal viert bis fünf Prozent anheben. Zenith setze dem Preiswachstum aber bewusst Grenzen, sagte Markenchef Julien Tornare. Denn es sei wichtig, dass zwischen Herstellkosten und dem Verkaufspreis über die Jahre eine gewisse Kontinuität bestehe. Heute kostet eine Uhr aus dem Zenith-Werk in Le Locle im Durchschnitt um die 10'000 Franken.

Preise können «problemlos erhöht» werden

Die höheren Preise am Markt durchzusetzen stellt für viele Hersteller kein allzu grosses Hindernis dar. «Als Marktführer können die Schweizer Uhrenmarken dank ihrer starken Preissetzungsmacht die Preise problemlos erhöhen», erklärte Vontobel-Analyst Jean-Philippe Bertschy.

Einfacher dürfte dies für Luxusuhren sein, die seit dem Abklingen der Coronakrise von einer starken Nachfrage profitieren. Billigere Uhren müssen sich dagegen seit einiger Zeit der immer stärker werdenden Smartwatches-Konkurrenz stellen. Allen voran die Apple Watch gräbt Marken wie Swatch das Wasser ab.

Apple Watch
Eine Apple Watch. (Symbolbild) - dpa

Der Erfolg der Schweizer Luxusuhren zeigt sich gut in der Exportstatistik: 2021 legte die Ausfuhr von Uhren im Wert von mindestens 3000 Franken gegenüber dem Vorkrisenjahr 2019 um 15 Prozent zu. Das Billigsegment (Stückpreis unter 200 Fr.) hingegen, brach um 26 Prozent ein.

Uhrenexporte dürften weiterhin wachsen

Die Uhrenbranche reitet auf einer Erfolgswelle: Über alle Preissegmente hinweg kletterten die Uhrenexporte im Jahr 2021 auf einen neuen Rekord von 22,3 Milliarden Franken. Gegenüber dem von Corona besonders schwer belasteten Vorjahr wuchsen sie um über 30 Prozent. Das bedeutet, verglichen mit 2019, immerhin noch ein Wachstum um knapp drei Prozent.

Und das Wachstum der Uhrenexporte dürfte sich fortsetzen. Bei der Bank Vontobel rechnet Analyst Bertschy im laufenden Jahr mit einem Anstieg zwischen fünf und neun Prozent. Ein wichtige Rolle dürften dabei die geplanten und bereits lancierten Preiserhöhungen spielen, ist Bertschy überzeugt.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

VontobelFrankenSwatchWasserCoronavirusAppleRolex