Wer in der Schweiz trächtige Rinder und Kühe schlachtet, wird ab Januar 2020 gebüsst. Noch immer kommt es zu 2500 Fällen pro Jahr.
Kuh Rind schlachten
Wer trächtige Kühe schlachtet, muss ab Januar mit einer Geldbusse rechnen. - Keystone
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Noch immer werden trächtige Kühe und Rinder geschlachtet.
  • Nun wurden die Fachinformationen dazu ausgearbeitet.
  • Tierhaltern droht bei Verstoss eine Geldstrafe.

Es ist ein anhaltendes Problem in der Landwirtschaft. Noch immer werden trächtige Rinder und Kühe geschlachtet. Und dies, obwohl eine Arbeitsgruppe unter der Leitung von Proviand 2017 eine Branchenlösung ausarbeitete, wie der «Schweizer Bauer» schreibt.

Der Lösungsvorschlag gibt vor, dass Bauern ihr Vieh bereits vor dem Transport zum Schlachthof auf möglichen Nachwuchs untersuchen sollen. Denn sind die Tiere erstmals dort angekommen, müssen sie zwangsmässig geschlachtet werden.

Kuh Rind schlachten
Trächtiges Vieh soll gar nicht erst transportiert werden. - Keystone

Auch nach zwei Jahren hat sich die Situation durch die Branchenlösung zwar verbessert, ist jedoch noch lange nicht befriedigend. Jährlich kommt es laut SRF noch immer zu 2500 Fällen.

Deshalb fand kürzlich eine Anpassung der Fachinformationen statt, welche am 1. Januar 2020 in Kraft treten wird.

Neu muss auf dem Begleitdokument zwingend aufgezeigt werden, wenn es sich um ein trächtiges Tier handelt. Dies gilt bei Rindern ab einem Alter von 18 Monaten und bei Kühen, die vor mehr als fünf Monaten zuletzt gekalbt haben.

Kuh Rind schlachten
Noch immer kommt es zu 2'500 Fällen pro Jahr. - Keystone

Wer sich nicht an die neue Regelung hält und es zu einer unbegründeten Schlachtung von trächtigen Kühen oder Rindern kommt, werden dem Lieferanten pro Tier 100 Franken abgezogen.

Die Fachinformation soll zum Wohl und Schutz der Tiere beitragen und zudem die Tierhalter auf ihre ethische Verantwortung gegenüber ihres Viehs aufmerksam machen.

Ob eine 100-Franken-Busse ausreicht, um den Tierhaltern das Handwerk zu legen, wird sich zeigen. Viele Tierschützer finden die neuen Massnahmen zwar sinnvoll, bezweifeln aber, dass damit das Problem gelöst werden kann.

Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BauernSRFFranken