Wenige Covid-Tests in der Schweiz führen zu hoher Dunkelziffer

Auch in der Schweiz steigen die Covid-Infektionen momentan stark an. Viele Personen lassen sich jedoch nicht testen, was zu einer hohen Dunkelziffer führt.

Covid Schweiz — In der Schweiz lassen sich nur noch wenige Personen testen, (Symbolbild) - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

Trotz der hohen Infektions-Zahlen lassen sich viele Schweizer nicht testen.
Deshalb liegt die Dunkelziffer momentan bei vier bis sechs, wie SRF berichtet.

Die Covid-Infektionen in der Schweiz stiegen in den letzten Wochen deutlich an. Trotzdem lassen sich viele Menschen mit Krankheits-Symptomen nicht testen. Es könnte sich ja auch um eine leichte Grippe oder eine einfache Erkältung handeln. Viele Corona-Infektionen werden deshalb gar nicht mehr erfasst.

Dies spricht für eine hohe Dunkelziffer, berichtet SRF. Die momentane Positivitätsrate von rund 10'000 Tests am Tag liegt bei 40 Prozent. Laut der Wissenschaft, werden bereits bei über fünf Prozent, nicht mehr alle Infektionen erfasst. Zudem steigt seit Ende August die Virus-Konzentration im Abwasser, wie SRF Data auswertet.

Corona — Viele Personen mit Symptomen verzichten sogar auf einen Schnelltest. - AFP/Archiv

ETH-Wissenschaftlerin und ehemalige Covid-Taskforce-Chefin Tanja Stadler bestätigt gegenüber SRF: «Ich gehe davon aus, dass die Dunkelziffer momentan sehr hoch ist.» Eine Dunkelziffer von vier bis sechs sei momentan plausibel. Im Herbst/Winter 2020 betrug diese im Vergleich nur knapp drei.

Diese hohe Ziffer bedeutet rund 20'000 bis 30'000 Infektionen am Tag, wenn 5000 Personen positiv getestet würden. Damit sei vielen Leuten nicht bewusst, dass sie infiziert sind und gingen so ungeschützt an Veranstaltungen. Bei diesen könnten sie potenziell viele weitere Personen anstecken, so Stadler.