Wegen offenbar gefälschten AOC-Weinen im Wallis will die Weinhandelsgesellschaft Caves Orsat eine Klage einreichen. Gegen wen, ist noch unklar.
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Das Wappen des Kanton Wallis am Justizgebäude in Sitten. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Caves Orsat SA will eine Klage einreichen
  • Vermutlich ist die Weinhandelsgesellschaft Opfer eines Betrugsversuches geworden.
  • Der Firma sollen über 30'000 Liter gefälschte Walliser AOC-Weine geliefert worden sein.
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Die Weinhandelsgesellschaft Caves Orsat SA will im Fall der gefälschten AOC-Weine im Wallis Klage einreichen. Dies sagte die Verwaltungsratspräsidentin der betroffenen Firma am Donnerstag in einem Interview mit der Walliser Tageszeitung «Le Nouvelliste». Eine Strafanzeige wurde bereits von der Schweizer Weinhandelskontrolle eingereicht.

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Die Walliser Weinernte fällt 2021 so tief aus wie noch nie. - dpa-infocom GmbH

Vermutlich ist die Weinhandelsgesellschaft Caves Orsat Opfer eines Betrugsversuchs geworden. Dies hatten das Westschweizer Radio RTS und die Westschweizer Wochenzeitung «Le Matin Dimanche» Mitte Mai aufgedeckt.

Sie warte darauf, von der Schweizer Weinhandelskontrolle offiziell darüber informiert zu werden, welche Kellerei beschuldigt werde. Sie möchte «wissen, gegen wen» sie eine Klage einreichen könne. Dies sagte Véronique Besson-Rouvinez, Verwaltungsratspräsidentin der Caves Orsat SA, in dem am Donnerstag publizierten Interview.

Caves Orsat verdächtigt Zwischenhändler

Der Fall betrifft 32'000 Liter Walliser Wein, die im Februar 2022 von den Caves Orsat gekauft wurden. Die Weinhandelsfirma fand es verdächtig, dass ein Zwischenhändler zwei Lastwagenladungen Ermitage 2019 und Chardonnay 2019 anbieten konnte. Zuvor gab es eine katastrophale Ernte 2021 und eine mengenmässig unterdurchschnittlichen Weinlese 2020.

«Das schien zu schön, um wahr zu sein», sagte Besson-Rouvinez. «Es hat uns schon vor der Verkostung hellhörig gemacht», fügt sie hinzu. Sie erklärte, dass die Verkostung später bestätigt habe, dass diese Chargen nicht aus Walliser AOC-Weinen stammen konnten.

Trinken Sie gerne Walliser Wein?

Interne chemische Analysen ergaben später, dass die Flüssigkeit wahrscheinlich weder aus dem Wallis noch aus der Schweiz stammte. Die Parameter wiesen eher auf Herkunftsweine aus einer Küstenregion, möglicherweise aus dem Mittelmeerraum, hin.

Das Unternehmen meldete den Fall darauf den zuständigen Behörden, die eine Untersuchung einleiteten. Die Tanks der beanstandeten Weine wurden versiegelt.

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