Im Jahr 2021 wurden rund 30 Prozent weniger Getreide geerntet als in durchschnittlichen Jahren. Swiss granum will deshalb die Importmenge erhöhen.
Ein Mähdrescher auf einem Getreidefeld. Foto: Boris Roessler/dpa
Ein Mähdrescher auf einem Getreidefeld. Foto: Boris Roessler/dpa - dpa-infocom GmbH
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Ernte fiel im letzten Jahr eher schwach aus.
  • So gibt es dieses Jahr unter anderem einen Mangel an Bio- und Dinkelgetreide.
  • Die Importmenge soll deshalb um 40'000 Tonnen erhöht werden.

Wegen der schwachen Ernte im vergangenen Jahr wird die Menge an Brotgetreide 2022 nicht für die Versorgung in der Schweiz ausreichen. Die Branchenorganisation Swiss granum hat deshalb beantragt, die Importmenge zu erhöhen.

Ernte rund 30 Prozent tiefer als üblich

Aufgrund der aktualisierten Einschätzung der Marktpartner reicht die Ernte 2021 auch unter Berücksichtigung der Lager aus Vorjahren nicht aus, um die Zeit bis zur neuen Ernte in allen Getreidearten zu überbrücken, wie Swiss granum am Freitag mitteilte. Es fehle insbesondere an Dinkel- und Bio-Brotgetreide sowie an zwei Brotweizenklassen mit hoher Qualität.

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Erntereifes Getreide. - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv

Der Bedarf an Brotgetreide in der Schweiz beträgt rund 480'000 Tonnen im Jahr. Mit der letztjährigen Ernte liege die backfähige Brotgetreidemenge rund 30 Prozent tiefer als in durchschnittlichen Jahren, hiess es.

Um eine kontinuierliche Versorgung sicherzustellen, habe Swiss granum deshalb beim Bundesamt für Landwirtschaft beantragt, das Importkontingent für dieses Jahr um 40'000 Tonnen zu erhöhen.

Versorgungssicherheit dennoch sichergestellt

Diese Erhöhung stehe nicht im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine, sondern mit der schwachen Ernte 2021, betonte Swiss Granum. Auch bei einer allfälligen Verschärfung des Kriegs sei die Versorgungssicherheit in der Schweiz durch die einheimischen Erntemengen und die Pflichtlager des Bundes sichergestellt.

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Die schwache Ernte machen sich in den Brotpreisen bemerkbar. - Pixabay

Allerdings hat der Konflikt in der Ukraine einen Einfluss auf die Preise. Die gesamte Branche sei besorgt über die auf allen Stufen steigenden Kosten beispielsweise für Energie oder Dünger. Die Getreidepreise hätten eine Höchstmarke erreicht und die weitere Entwicklung sei aktuell nicht abschätzbar, hiess es.

Ende Juni will die Branche die Ernterichtpreise für das einheimische Brotgetreide festlegen. Diese bilden die Grundlage für die Vermarktung der Ernte. Konsumentinnen und Konsumenten könnten die höheren Getreidepreise in einem erhöhten Brotpreis zu spüren bekommen.

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