Sind die Tage kürzer, kommt es öfters zu Crashs mit Wildtieren. Wie man die Gefahr minimiert und was man tut, wenn man ein Tier anfährt, erklärt ein Polizist.
Alexander Renner, Mediensprecher der Kantonspolizei Zürich, im Interview. - Nau.ch/Drone-Air-Media.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Mit einer angepassten Geschwindigkeit kann man Kollisionen mit Wildtieren verhindern.
  • Fährt man ein Wildtier an, muss unbedingt die Polizei verständigt werden.
  • Achtung bei Wildtieren: Sie sind oft in Rudeln unterwegs.
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Die Tage werden wieder kürzer, die Gefahr auf Schweizer Strassen nimmt zu. Denn in der Dunkelheit sind vermehrt auch wieder Wildtiere unterwegs und überqueren Strassen.

Das richtige Verhalten beim Autofahren ist umso wichtiger. Alexander Renner von der Kantonspolizei Zürich erklärt, auf was geachtet werden muss.

Bei einem Durchqueren eines Waldstücks sollte langsamer gefahren werden, als dies erlaubt ist. Zudem soll man den Strassen- und Waldrand gut beobachten.

Unfallgefahr durch Wildwechsel
Experten warnen Autofahrer vor verstärktem Wildwechsel im Herbst. (Archivbild) - dpa

Sollte man ein Wildtier am Strassenrand oder auf der Strasse entdecken, ist es wichtig, dass das Fernlicht ausgestellt wird. Denn «ein Tier bleibt sonst vor einem Auto stehen», erklärt Renner. Wildtiere könnten die Geschwindigkeit eines Autos zudem nicht einschätzen, läuft je nachdem einfach weiter. «So entstehen gefährliche Situationen

Weitere Tiere können folgen

Wichtig zu wissen: Wildtiere sind häufig auch in Rudeln unterwegs. «Wenn ein Reh oder etwas Ähnliches vor dem Auto durch rennt, warten sie ab, bleiben sie weiter vorsichtig. Es könnten durchaus noch weitere Tiere folgen.»

kantonspolizei zürich
Alexander Renner von der Kantonspolizei Zürich berichtet über die Ermittlungen vom Marthaler Funken. - Drone-Air-Media.ch

Sollte es dennoch zu einer Kollision kommen, empfiehlt Renner das Lenkrad fest festzuhalten und eine Vollbremse. «Weichen Sie auf keinen Fall aus!» Bei einer Kollision mit einem Baum oder wenn man auf die Gegenfahrbahn gerate, könne die Folge viel gravierender sein.

Danach solle man anhalten und Ruhe bewahren und für die eigene Sicherheit sorgen. Das heisst, den Warnblinker einstellen und die Unfallstelle absichern, etwa mit einem Pannendreieck in ausreichender Entfernung.

Immer die Polizei anrufen

Danach solle man immer die Polizei rufen, egal, ob es sich um ein Wildtier oder ein anderes Tier handle. Die Polizei biete dann den zuständigen Jagdaufseher oder Wildhüter auf.

reh
Zwei Rehe springen über eine Wiese. - Keystone

Auf gar keinen Fall sollte man ein angefahrenes Wildtier anfassen. Sollte es noch leben, könnte das Tier in Panik verfallen und sich wehren. «Das kann sehr gefährlich werden», so Renner.

Wenn man nach einer Kollision mit einem Wildtier sofort die Polizei informiere, habe man auch rechtlich nichts zu befürchten. Der Wildtierhüter oder Jagdaufseher wird daraufhin ein Schadenprotokoll ausfüllen, das der Versicherung vorgelegt werden kann.

Anders sieht es aus, wenn man die Polizei nicht informiert. «Am schlimmsten ist, wenn man ein Tier einfach liegen lässt.» Dann könne allenfalls eine Anzeige wegen Tierquälerei drohen.

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