Im Kanton Wallis wurde heute Montag ein Aktionsplan vorgestellt, um die Zahl der Lawinen-Todesopfer zu senken. Dieser umfasst drei Massnahmen.
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Lawinengefahr wirkt sich auf Personen sowie den Bahn- und Strassenverkehr aus. - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Im Wallis wurde heute Montag ein Aktionsplan vorgestellt.
  • Dies, um die Zahl der durch Lawinenunglücke Gestorbenen zu senken.
  • Unter anderem sollen «Präventions-Clips» veröffentlicht werden.
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Ein Dutzend Partner haben sich im Wallis zusammengetan, um die Zahl der Personen zu senken, die in Lawinen ums Leben kommen. Am Montag stellten sie einen Aktionsplan vor, der unter anderem die Verbreitung von Präventionsbotschaften beinhaltet. Die Initiative ergriff die Walliser Kantonspolizei.

Ihr Sprecher, Stève Léger, wies darauf hin: In der vergangenen Saison seien elf Personen im Kanton Wallis in Lawinen ums Leben gekommen. Die Kantonspolizei fühle sich von diesen Dramen besonders betroffen. Es sei ihre Aufgabe, «die Leichen zu identifizieren, die Umstände der Lawine zu untersuchen und die Familien zu Hause aufzusuchen, um den Tod ihres Angehörigen zu melden.» Dies sagt er auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

Aktionsplan umfasst drei Massnahmen

Der Aktionsplan, der am Montag den Medien vorgestellt wurde, umfasst drei Massnahmen: Die erste Massnahme besteht in der Erstellung und Veröffentlichung von «Präventions-Clips» in sozialen Netzwerken. Diese Clips sollen dann ausgestrahlt werden, wenn die Lawinensituation heikel ist, das heisst bei den Gefahrenstufen 3 und 4 auf der fünfstufigen europäischen Gefahrenskala für Lawinen.

Insbesondere die dritte Stufe, die «erhebliche Lawinengefahr», wird nicht richtig eingeschätzt. 65 Prozent der tödlichen Unfälle ereignen sich bei dieser Gefahrenlage, hiess es.

«Der Grad 3 von 5 scheint in der Mitte der Skala zu liegen, aber in Wirklichkeit handelt es sich um die höchste Stufe für unerfahrene oder nicht von einem Bergführer oder einem Profi begleitete Wintersportler, wenn es darum geht, die Pisten zu verlassen», betonen die Partner.

Für die zweite Massnahme dient Verbier als Teststation. Präventionsbotschaften im Zusammenhang mit den Gefahren auf Stufe 3 und 4 werden im Walliser Skiort über Bildschirme, Poster und Flyer verbreitetet, insbesondere bei Skiliften.

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Eine Lawine. (Symbolbild) - Keystone

Als dritte Massnahme können alle Interessierten ihr Wissen über den Umgang mit Gefahren auf der Website avalanche-check.ch testen und werden ermutigt, sich aus- und weiterzubilden. Der Fragebogen in Deutsch, Französisch und Englisch wird Themen rund um die Tourenvorbereitung, den Umgang mit der Lawinengefahr im Gelände und die Rettung behandeln.

Das Gesamtbudget der Aktionen belaufe sich auf 60'000 Franken, erklärt Pierre Mathey, Generalsekretär des Schweizer Bergführerverbands und Direktor der Walliser Bergbahnen.

Am Ende der Saison werden die Partner eine Bilanz der Aktionen ziehen. Je nach Ergebnis werden die Massnahmen wiederholt und alle interessierten Skiorte und Partner eingeladen, daran teilzunehmen.

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