Waldböden in Europa sind dank Luftreinhaltung gesünder
Die Bodenverhältnisse in den Wäldern Europas haben sich verbessert. Der Gehalt an Sulfat, Nährstoffen und Aluminium im Sickerwasser hat stark abgenommen.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Bodenverhältnisse der Wälder in Europa haben sich verbessert.
- Forscher stellten fest, dass die Sulfatmenge im Bodenwasser gesunken ist.
- Der Säuregehalt des Bodenwassers hat sich aber noch nicht von der Versauerung des Bodens durch sauren Regen erholt.
Wissenschaftler aus zehn Ländern haben unter der Leitung von Elisabeth Graf Pannatier von der WSL, Jim Johnson des University College Dublin und Mathieu Jonard von der Universität Löwen untersucht, wie sich die Wasserchemie im Boden von 171 Wäldern in ganz Europa zwischen 1996 und 2012 verändert hat.
Sie stellten fest, dass die Sulfatmenge im Bodenwasser gesunken ist. Dies ist laut einer Mitteilung der Forschungsanstalt WSL vom Donnerstag ein Hinweis auf die rückläufigen Schwefelemissionen in der Luft.

Nährstoffverarmung verlangsamt
Gleichzeitig nahm auch der Gehalt an Mineralstoffen wie Kalzium, Magnesium und Kalium ab. Dies deutet darauf hin, dass sich die Geschwindigkeit, mit der diese Nährstoffe aus dem Boden verloren gehen, verlangsamt hat. «Das ist eine gute Nachricht für die Waldböden, denn dies hilft, deren Nährstoffpools zu erhalten», wird Jim Johnson, Erstautor der Studie, in der Mitteilung zitiert. Zudem befindet sich heute weniger Aluminium im Bodenwasser als früher.
Seit den 1980er-Jahren, als saurer Regen eines der zentralen Umweltthemen in Europa war, haben internationale Abkommen bewirkt, dass die Emissionen der beiden Luftschadstoffe Schwefel und Stickstoff zurückgingen.

Gefahr durch Nitrat nicht gebannt
Die Wissenschaftler stellten einen Rückgang der Nitratgehalte im Bodenwasser fest. Dies werten sie insbesondere für zuvor mit Stickstoff gesättigte Waldböden positiv. «Dennoch ist die Stickstoffbelastung durch Emissionen aus Verkehr und Landwirtschaft nach wie vor ein wichtiges Thema für Wälder und Böden in vielen Teilen Europas», sagt Elisabeth Graf Pannatier.
Die Studie zeigt, dass sich der Säuregehalt des Bodenwassers noch nicht von der Versauerung des Bodens durch sauren Regen erholt hat. Dieser Versauerungsprozess, der in den Böden natürlicherweise stattfindet, hält weiter an, wenn auch langsamer als früher.