Waadt leitet Untersuchung gegen Regierungsrätin Valérie Dittli ein
Im Kanton Waadt läuft eine Untersuchung gegen Valérie Dittli wegen Amtsmissbrauchs. Die Mitte-Regierungsrätin bestreitet Vorwürfe, begrüsst jedoch den Vorgang.

Im Kanton Waadt will die Staatsanwaltschaft eine Strafuntersuchung gegen Valérie Dittli einleiten. Die Vorwürfe betreffen mutmasslichen Amtsmissbrauch während ihrer Zeit als Finanzdirektorin, so das «SRF».
Es gehe darum, dass Dittli Steuerrechnungen für wohlhabende Personen habe annullieren wollen. Zudem werde laut dem «SRF» eine mögliche Verletzung des Amtsgeheimnisses geprüft.
Dittli begrüsst die Strafuntersuchung, um Transparenz zu schaffen, und sichert der Justiz volle Unterstützung zu. Die Waadtländer Staatskanzlei bestätigte diese Haltung.
Das werfen Waadtländer Valérie Dittli vor
Im März hatte der Waadtländer Staatsrat Dittli die Verantwortung für Finanzen und Steuern entzogen. Dies geschah, nachdem eine externe Untersuchung Missstände im Finanzdepartement aufgezeigt hatte.
Demnach habe es eine schwer beeinträchtigte Zusammenarbeit zwischen Dittli und ihrer Generaldirektorin für Steuern gegeben. Der Bericht des Neuenburger Regierungsrates Jean Studer stufte einen Antrag Dittlis auf Steueraufhebung für Reiche zudem als illegal ein.
Valérie Dittli und die Steueraffäre
Die Untersuchungen sollen klären, ob Straftaten im Finanzdepartement begangen wurden. Dazu gehören Vernehmungen und weitere Ermittlungsschritte, bislang wurde niemand als beschuldigt bezeichnet, meldet «Le Matin».
Der Hintergrund des Falls liegt in einer langen illegalen Praxis: Zwischen 2009 und 2022 wurden Wohlhabende in Waadt möglicherweise zu tief besteuert. Die ungenügende Steuererhebung wurde erst unter Dittlis Amtszeit aufgedeckt.

Die Waadtländer Justiz prüft weiter, ob Dittli als Verantwortliche oder Opfer der Vorgänge zu sehen ist. Auch der Vorgänger Pascal Broulis könnte im Fokus der Ermittlungen stehen, so «Le Matin».