Vierfachmord von Rupperswil nicht durch Antennensuchlauf gelöst

Noa Lara Mast
Noa Lara Mast

Lenzburg,

Fünf Jahre nach dem Vierfachmord von Rupperswil ist klar, der Fall damals wurde nicht durch einen Antennensuchlauf gelöst. Das Gerücht blieb bis heute bestehen.

vierfachmord von rupperswil
Thomas N. (l) und Pflichtverteidigerin Renate Senn bei der Urteilsverkündung zum Vierfachmord von Rupperswil im Bezirksgericht Lenzburg in Schafisheim (AG). - Keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Vierfachmord von Rupperswil wurde nicht durch einen Antennensuchlauf gelöst.
  • Der Erfolg wurde seit Jahren verbreitet, da die Methode so weiterhin finanziert wurde.
  • In Wirklichkeit kamen die Ermittler durch klassische Polizeiarbeit auf den Täter.

Heute vor genau fünf Jahren ereignete sich der Vierfachmord von Rupperswil im Kanton Aargau. Die Feuerwehr stiess beim Löschen eines Brandes in einem Haus auf vier Leichen. Nach 146 Tagen wurde der Mörder Thomas N. gefasst.

Die Medien berichteten allesamt darüber, dass bei diesem Fall erstmals die Antennensuchlauf-Methode angewendet wurde. Demnach analysierten die Ermittler die Handydaten von drei Mobilfunkantennen in der Nähe des Standortes. Es wurden 30'000 Nummern ausgespuckt.

Vierfachmord von Rupperswil
Vor dem Prozess in Schafisheim AG. Hier wurde der Vierfachmord von Rupperswil verhandelt. - Nau

Bis heute erzählten Experten von diesem Erfolgserlebnis, welches in Wirklichkeit gar keines war. Schlussendlich wurde der Täter durch klassische Polizeiarbeit gefasst, wie das «Tagblatt» berichtet.

Antennensuchlauf dank des Erfolgs weiterhin finanziert

Kaum einer zeigte Interesse daran, die Fake-News zu berichtigen. Denn dank des angenommenen Erfolgs wurden künftige Antennensuchläufe finanziert. Dabei ist zu erwähnen, dass die Methode den Kanton beim ersten Mal 816'000 Franken kostete.

Gegenüber dem «Tagblatt» erwiesen sich einige Polizisten nun doch als gesprächig. Sie würden sich über die Legende aufregen. Es steht fest, dass der Vierfachmord von Rupperswil weder durch Computerprogramme noch durch Datenspezialisten in den Büros gelöst wurde.

Wie die Ermittler schlussendlich auf Thomas N. kamen, bleibt vorerst ein Staatsgeheimnis.

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