Verfahren gegen Diktatorensohn aus Zentralafrika eingestellt
Der Sohn des Diktators von Äquatorialguinea musste sich wegen Geldwäscherei und ungetreuer Amtsführung verantworten. Nun haben sich die Parteien geeinigt.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Vizepräsident und Diktatorsohn von Äquatorialguinea wurde in Genf angeklagt.
- Teodorin Obiang akzeptiert aber nun den Verkauf seiner veruntreuten Güter.
Die Genfer Staatsanwaltschaft hat das Verfahren gegen den Vizepräsidenten von Äquatorialguinea, Teodorin Obiang, wegen Geldwäscherei und ungetreuer Amtsführung eingestellt. Äquatorialguinea erklärte sich zudem bereit, 1,3 Millionen Franken an den Staat Genf zu zahlen. Dabei wurden in Genf 25 Fahrzeug in den Niederlanden beschlagnahmt, wie die Staatsanwaltschaft heute Donnerstag mitteilte.
Die Ermittlungen waren nach Angaben der Genfer Justiz sehr aufwendig. Es mussten verschiedene Rechtshilfegesuche an die USA, die Kaimaninseln und Marshallinseln, Frankreich, die Niederlande, Monaco und Dänemark gestellt werden.
Luxusautos für guten Zweck
Die Angeklagten akzeptierten schliesslich, dass die Luxusautos zugunsten eines Sozialprogramms in Äquatorialguinea verkauft werden können. Dieses wird im Rahmen eines internationalen Abkommens umgesetzt, welches das Eidgenössische Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) ausgehandelt hat.
Zudem erklärte sich das Land im westlichen Zentralafrika bereit, 1,3 Millionen Franken an den Staat Genf zu zahlen. Dieser Betrag dient zur Deckung von Verfahrenskosten, sowie der Beschlagnahmung des Schiffes.
In Frankreich verurteilt
Die Staatsanwaltschaft hatte im Oktober 2016 ein Strafverfahren gegen den ältesten Sohn des Präsidenten und zwei weitere Personen eröffnet. 2017 war Teodorin Obiang in Frankreich wegen Veruntreuung und Korruption zu drei Jahren Haft auf Bewährung verurteilt worden. Der heute 49-Jährige finanzierte sein luxuriöses Leben mit veruntreutem Geld aus der Staatskasse seines Heimatlandes. Die französische Justiz stellte Kleider, Schmuckstücke, Kunstwerke, Immobilien und Luxusautos im Wert von 200 Millionen Franken sicher.
Sein Vater, Teodoro Obiang, ist der am längsten regierende Diktator Afrikas. Der 76-Jährige ist seit 1979 Präsident des armen Landes mit 1,2 Millionen Einwohnern.