Urner Regierung will freie Stellen nicht zwingend ausschreiben
Der Urner Regierungsrat will Stellen in der Verwaltung weiterhin ohne Ausschreibung vergeben können. Er lehnt eine Motion ab, die es ihm untersagen will, in gewissen Fällen auf eine Ausschreibung zu verzichten.
Motionärin Jolanda Joos (SP) bemängelte, in den letzten Jahren seien Stellen beim Kanton nicht oder mit dem Vermerk auf eine voraussichtlich interne Besetzung ausgeschrieben worden. Dies sei stossend, da Qualifikationen und Kompetenzen im Vordergrund stehen sollten und die Chancengleichheit bei der Stellenbesetzung berücksichtigt werden müsse. Eine Ausschreibung auf der Kantonswebseite und im Amtsblatt würde auch nicht zusätzlich hohe Kosten generieren.
Der Regierungsrat empfiehlt die Motion zur Ablehnung, wie er am Freitag in seinem Antrag ans Parlament schreibt. Nur in begründeten Ausnahmefällen weiche man von der Ausschreibungspflicht ab, die in der Personalverordnung festgehalten ist. Es wäre nicht fair, Stellen pro forma auszuschreiben, wenn sich eine interne Lösung abzeichne. Zudem könne Zeit und Geld gespart werden, etwa durch den verkürzten Rekrutierungs- und Selektionsaufwand.
Bei der Kantonalen Verwaltung wurden zwischen 2016 und 2019 insgesamt 26 Stellen im Kaderbereich neu besetzt. Davon wurden 18 Stellen öffentlich ausgeschrieben. Acht Stellen wurden durch Beförderungen intern besetzt. Diese Stellen wurden nicht ausgeschrieben.
Der aktuell gültige gesetzliche Rahmen mit der entsprechenden Flexibilität habe sich in der Praxis bestens bewährt. Der Regierungsrat sei bestrebt, auch in Zukunft vor allem im Bereich der Kaderstellen den Anteil der nicht ausgeschriebenen Stellen tief zu halten.
Das Wichtigste in Kürze
- Urner Regierung will freie Stellen nicht zwingend ausschreiben.
