Am Samstagmorgen wurde ein Mann in Urdorf ZH angegriffen und schwer verletzt. Zwei Anwohner wurden von den Schreien des Verletzten aus dem Schlaf gerissen.
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Das Opfer rief in Urdorf ZH nach Hilfe. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Ein 29-Jähriger wird am Samstagmorgen in Urdorf ZH angegriffen und schwer verletzt.
  • Anwohner erzählen bei Nau.ch von ihrem Schock: Sie wurden durch die Schreie aufgeweckt.
  • Dem Verletzten geht es mittlerweile besser, der Täter ist immer noch auf freiem Fuss.
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Eine Bluttat erschüttert das Zürcher Limmattal. Am frühen Samstagmorgen wird ein 29-Jähriger wenige Meter nach dem Bahnhof Urdorf brutal attackiert. Er erleidet schwere Kopfverletzungen. Rettungskräfte liefern ihn sofort ins Spital ein.

Der Täter – wohl ein Teenager zwischen 16 und 20 Jahren – flüchtet feige. Die Polizei hat ihn immer noch nicht geschnappt.

Die Anwohner beim Bahnhof sind schockiert. «Ich bin sehr früh aufgewacht, weil ich schlimme Schreie hörte», erzählt Diego M.* (42) gegenüber Nau.ch. Er wohnt nur wenige Meter neben dem Tatort. «Die Schreie hörten einfach nicht auf. Ich dachte, es sei ein Betrunkener, der Lämpen macht. Das nervte mich, weil ich ausschlafen wollte», so der Bankangestellte.

Anwohner: «So schnell war ich noch nie wach»

Er will sogar durchgreifen: «Ich war kurz davor, aus dem Fenster zu rufen, dass der Typ seine Klappe halten soll.»

Dann öffnet Diego M. schlaftrunken seinen Fensterladen – und erlebt einen Schock. «Der schreiende Typ stand nur wenige Meter vor meinem Fenster, stand blutüberströmt auf der Strasse. Sein Kopf, beide Hände und seine helle Jacke waren so rot, dass ich dachte, er verblutet. So schnell war ich noch nie wach.»

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Das Opfer hält sich die Hände vors Gesicht. Der 29-Jährige musste sofort ins Spital gebracht werden. - Nau.ch

Eine zweite Anwohnerin ist ebenfalls schockiert. Anja T.* sagt zu Nau.ch: «Ich schlafe mit offenem Fenster und wurde durch die Schreie wach.» Auch sie dachte an einen Betrunkenen, der randaliere. «Nie hätte ich gedacht, dass so eine schlimme Tat vor meiner Haustür passieren könnte.»

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Blut lag am Samstagmorgen auf dem Trottoir und der Strasse. - Nau.ch

Bilder und Videos, die Nau.ch vorliegen, zeigen: Der Verletzte schreit minutenlang – ob nur vor Schmerzen ist unklar. Denn er torkelt auch, wankt nach hinten und vorne. Einmal stolpert er und fällt rückwärts aufs Trottoir.

Das Opfer hat aber Glück im Unglück: Ein Arzt auf dem Weg zur Arbeit ist schnell da, alarmiert den Notruf. Denn nur wenige Hundert Meter entfernt liegt das Spital Limmattal.

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Ein Arzt (schwarze Kleider) aus dem nahegelegenen Spital war schnell vor Ort. Die Sanität traf kurz darauf ein. - Nau.ch

Blutspuren konnten nicht ganz weggewaschen werden

Dem verletzten Mann gehe es langsam besser, sagt Roger Bonetti von der Kantonspolizei Zürich zu Nau.ch. Stand Sonntagabend sei er aber noch immer im Spital gewesen, erklärt der Mediensprecher.

Ist die Schweiz grundsätzlich gefährlich?

Im Zürcher Limmattal ist der Tatort seither eine traurige Attraktion geworden. Immer wieder laufen Menschen vorbei, schauen sich die Blutspuren an, die die Feuerwehr nicht ganz wegwaschen konnte.

Für die Polizei ist mittlerweile klar: Opfer und Schläger sassen im selben Zug aus der Stadt Zürich. Der feige Schläger sei zwischen 16 und 20 Jahre alt, 175 bis 180 cm gross, habe kurze schwarze Haare. Er trug einen schwarzen Pullover, schwarze Trainerhose, weisse Schuhe, ein Bauchtäschli und habe arabisches Aussehen.

Der Täter wird noch immer gesucht, sagt Bonetti. Die Ermittlungen seien in vollem Gange.

Man sucht immer noch Zeugen. Wer etwas gesehen oder gehört hat, soll sich bei der Kantonspolizei Zürich, Telefon 058 648 48 48, melden.

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