Universität Zürich

Universität Zürich: «Wunderkind» Maximilian doktoriert mit 21 Jahren

Bettina Zanni
Bettina Zanni

Luzern,

Als «Wunderkind» machte Maximilian Janisch vor einigen Jahren Schlagzeilen. Nun hat er 21-jährig an der Universität Zürich seine Doktorarbeit abgegeben.

00:00 / 00:00

Wenn alles gut gehe, wovon er ausgehe, erhalte er seinen Doktortitel Ende Juni, sagt Maximilian Janisch. - Instagram

Das Wichtigste in Kürze

  • Maximilian Janisch promoviert mit 21 Jahren in Mathematik.
  • Das löst bei seinen Followern Selbstmitleid aus.
  • Alles ging aber auch dem Mathe-Genie nicht leicht von der Hand.

Die Schule war für Maximilian Janisch ein Kinderspiel. Mit gerade einmal neun Jahren hatte er die Matur im Sack. Als «Mathegenie» und «Wunderkind» machte der hochbegabte Luzerner Schlagzeilen. Auch heute ist Janisch auf der Überholspur.

«Ich bin 21 Jahre alt und habe gerade meine Doktorarbeit eingereicht.»

Dies verkündet er auf seinem Instagram-Account. Wenn alles gut gehe, wovon er ausgehe, erhalte er seinen Doktortitel Ende Juni. «Und bin dann immer noch 21 Jahre alt.»

Algorithmus für Teilchenbeschleuniger mitentwickelt

In seiner Doktorarbeit setzt sich Janisch mit Wahrscheinlichkeitstheorie und Statistik auseinander. Er habe sich aber auch mit angewandten Themen beschäftigt, sagt er in seinem Instagram-Video.

So habe er für den Teilchenbeschleuniger in Genf einen Algorithmus mitentwickelt. Dieser erkenne automatisch, wann bei der Datensammlung des Teilchenbeschleunigers etwas schiefgehe.

Hättest du auch gerne einen Doktortitel?

«Refinements of Limit Theorems and Quantitative Convergence Results in Probability Theory with Applications in Particle Physics, Healthcare Economics, and Financial Markets.» So lautet der vorläufige Titel seiner Doktorarbeit, den Janisch Nau.ch verraten hat.

Auf Deutsch übersetzt, befasst sich seine Arbeit mit «Verfeinerungen von Grenzwertsätzen und quantitativen Konvergenzergebnissen. Dies «in der Wahrscheinlichkeitstheorie mit Anwendungen in der Teilchenphysik, der Gesundheitsökonomie und den Finanzmärkten».

Knappes Rennen

Die Universität Zürich bestätigt auf Anfrage, dass Janisch seine Doktorarbeit eingereicht hat. Das Mathematik-Genie liefert sich als jüngster Doktorierter der Universität Zürich mit einer anderen Person aber ein knappes Rennen. Aus Datenschutzgründen kann die Universität den Namen jedoch nicht nennen.

«Die jüngste Person, die seither die Doktorarbeit abgeschlossen hat, ist 22 Jahre alt.» Dies sagt Kurt Bodenmüller, Mediensprecher der Universität Zürich, zu Nau.ch. Diese habe sich im Studienprogramm Rechtswissenschaften befunden.

Die Altersangaben der Doktorierenden gehen im System der Universität Zürich bis auf das Jahr 2008 zurück.

«Habe gerade Level 77 in Hayday erreicht»

In den letzten Jahren habe er an mehreren Forschungsprojekten gearbeitet, sagt Maximilian Janisch. «Es ist ein gutes Gefühl, die Doktorarbeit zu einem guten Ende gebracht zu haben.»

Dieses Gefühl sei unabhängig davon, dass er sehr jung sein Doktorat abgeschlossen habe. «Aber auch das fühlt sich gut an.»

00:00 / 00:00

Schon als kleiner Junge löste Maximilian Janisch mit seinem Vater komplexe Mathematikprobleme. - SRF «Reporter»

Seine Follower gratulieren ihm zu seiner Leistung. Viele User reagieren aber auch mit Selbstmitleid. «Also, ich bin 23-jährig und habe gerade Level 77 in Hayday erreicht», witzelt Fitness-Influencerin Simsallagym. Bei Hayday handelt es sich um ein Videospiel.

Eine Userin schreibt, dass sie 19 Jahre alt sei und in zwei Tagen Prüfungen habe. «Aber ich schaue, anstatt zu lernen, dieses Reel an.» Und jemand findet: «Krass, ich war in dem Alter in der zehnten Klasse.»

«Mit vielen Problemen verbunden»

Janisch schätzt, dass er in seine Doktorarbeit rund 5000 Stunden investiert hat. In Tagen ausgedrückt, ist das weniger als ein Jahr. Alles ging aber auch dem Mathe-Genie nicht leicht von der Hand.

Universität Zürich
Maximilian Janisch hatte bei seiner Doktorarbeit an der Universität Zürich auch zu kämpfen. - Screenshot / Instagram

«Das Schreiben der Arbeit war mit vielen Problemen verbunden, viele davon nicht mathematisch.» Zu kämpfen hatte er mit Selbstmanagement, Teamarbeit und dem Austarieren zwischen Detailarbeit und dem Blick aufs Ganze.

Zudem müsse man sich mit der Frage beschäftigen, an welchen mathematischen Problemen man arbeiten wolle, sagt Janisch. «Das war für mich nicht immer einfach.»

Dissertation mit 83 Jahren

Im Schnitt doktorieren Promovierende an der Universität Zürich mit 32 Jahren. Der älteste eingeschriebene Doktorkandidat war 83-jährig und machte seine Dissertation in Musikwissenschaften.

Die älteste Person promovierte mit 79 Jahren in Geschichte.

Mit 21 Jahren schon den Doktortitel im Sack – hat man da noch Träume? «Direkt nach der Verteidigung meiner Promotion mache ich ein Praktikum bei einem Finanzdienstleistungsunternehmen», sagt Maximilian Janisch.

Längerfristig kann er sich vorstellen, als Postdoktorand weiterzuforschen, eventuell eine Professur anzustreben oder auch in die Industrie zu wechseln. «Je nachdem, was mir besser gefällt.»

Kommentare

User #6786 (nicht angemeldet)

Beeidruckend und macht einen sympathischen Eindruck. Alles Gute. Oft haben es solch hochbegabten Menschen gar nicht so leicht im Leben, weil ihrer Begabungen ungleichmässig verteilt sind.

User #3708 (nicht angemeldet)

Toll, gut gemacht Maximilian. Versuche bitte etwas in einem normalen Sprachtempo zu sprechen, du sprichst so schnell, dass man gar nicht zu ende hören will.

Weiterlesen

1 Interaktionen
Seoul
Mathematik
288 Interaktionen
«Hasse die Schule»
Studenten Universität
56 Interaktionen
KI ist schuld
Lago Maggiore Ferien
12 Interaktionen
Ferien an Auffahrt

MEHR UNIVERSITäT ZüRICH

8 Interaktionen
Universität Zürich
Universität Zürich
19 Interaktionen
Universität Zürich
Lupus Wirkstoff Medikament Behandlung
3 Interaktionen
Lupus-Behandlung
Universität Zürich
4 Interaktionen
Universität Zürich

MEHR AUS STADT LUZERN

a
1 Interaktionen
«Konsumiert»
Luzern