2022 gab es in der Schweiz 41 mehr Tote und 69 mehr Schwerverletzte durch Unfälle als das Jahr zuvor. Vor allem bei E-Bikes und Autos sind die Zahlen gestiegen.
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Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat eine Statistik zu Verkehrsunfällen vorgelegt. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/GAETAN BALLY
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Das Wichtigste in Kürze

  • Das Bundesamt für Strassen (Astra) hat eine Statistik zu Verkehrstoten 2022 publiziert.
  • Den Angaben zufolge sind 41 Menschen mehr im Strassenverkehr gestorben als im Vorjahr.
  • Bei den Schwerverletzten stieg die Zahl um 69.

Die Zahl schwerer Verkehrsunfälle ist in der Schweiz deutlich gestiegen. Im Jahr 2022 sind 241 Menschen bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, und 4002 wurden schwer verletzt. Das sind 41 Getötete und 69 Schwerverletzte mehr als im Vorjahr. Gestiegen sind vor allem Unfälle mit E-Bikes und Autos.

Das geht aus der am Donnerstag veröffentlichten Strassenverkehrsunfallstatistik des Bundesamts für Strassen (Astra) hervor. Bei den Getöteten entspricht das einer Zunahme von rund 21 Prozent, bei den Schwerverletzten um zwei Prozent zum Vorjahr. Werden auch die Leichtverletzten hinzugerechnet beträgt die Zunahme sechs Prozent.

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Es gab mehr Unfälle mit Todesfolge letztes Jahr. (Symbolbild) - Keystone

Der markante Anstieg verlaufe entgegen dem langjährigen Trend rückläufiger Unfallzahlen, teilte das Astra mit. Um den Grund für die Zunahme festzustellen, werde deshalb nun eine umfassende Analyse durchgeführt. Erste Resultate sollen im dritten Quartal 2023 vorliegen.

Die Zunahme bei den schweren Verkehrsunfällen wertete die Beratungsstelle für Unfallverhütung (BFU) als «ernstzunehmendes Signal». Alle Akteurinnen der Strassenverkehrssicherheit müssten nun zusammenarbeiten, um diesen Trend umzukehren.

Dreiviertel der Autounfälle selbst verursacht

Mit 87 Autoinsassen sind 22 mehr gestorben als im Jahr davor und mit 768 Personen 30 mehr schwer verletzt worden. Am stärksten stieg die Zahl der Schwerverunfallten bei Schleuder- und Selbstunfällen und Frontalkollisionen. Die grösste Zunahme der Getöteten und Schwerverletzten gab es bei den über 75-Jährigen. Bei den 18- bis 24-Jährigen hingegen nahmen die Zahlen als einzige Alterskategorie ab.

Von den schwerverunfallten Autofahrerinnen- und -fahrern haben rund drei Viertel den Unfall selbst verursacht. Dabei war weniger die Geschwindigkeit Grund für die Unfälle. Viel mehr hatte der Zustand der Lenkerin oder des Lenkers unter Einwirkung von Alkohol, Medikamenten oder Übermüdung einen Einfluss. Rund ein Viertel der Schwerverletzten waren Mitfahrende.

Mehr schwere Unfälle mit E-Bikes und E-Trottinettes

Bei den Elektrovelo-Fahrenden ist die Zahl Getöteter mit 23 um 6 und jene der Schwerverletzten von 560 um 29 gestiegen. Rund 80 Prozent der Schwerverletzten waren mit einem langsamen E-Bike unterwegs, der Rest mit einem schnellen. In beiden Kategorien haben sich Menschen im Alter zwischen 55 und 64 am meisten schwer verletzt.

Von den schwerverunfallten E-Bike-Lenkenden haben Dreiviertel den Unfall selbst verursacht. Hauptgründe dafür waren Unaufmerksamkeit und Ablenkung, Fehlverhalten beim Fahren und Alkohol. Vier der Schwerverunfallten waren Mitfahrende.

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Bei den E-Trottinettes gab es mehr Unfälle, die zu schwerer Verletzung oder zum Tod führten. (Symbolbild) - AFP/Archiv

Mehr schwere Unfälle gab es auch bei den E-Trottinettes. 2022 sind drei Personen gestorben und 114 wurden schwer verletzt. Im Vorjahr gab es keine Getöteten aber 89 Schwerverletzte. Alkohol war bei rund einem Drittel der Hauptgrund für die Unfälle.

Bei den Velofahrenden gab es etwas weniger schwere Unfälle als im Vorjahr. Vor allem bei Personen im Alter zwischen 65 und 74. Auch bei den Motorradfahrenden gab es eine leichte Abnahme. Hautgrund für die Unfälle seien nach wie vor Geschwindigkeit und Unaufmerksamkeit, hiess es vom Astra.

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