Umfrage zeigt: Nicht einmal die Jungen wollen ein drittes Geschlecht

Redaktion
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Zürich,

Laut einer neuen Umfrage steht eine Mehrheit der Schweizer Bevölkerung einem dritten Geschlechtseintrag kritisch gegenüber – in allen Altersgruppen.

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Nemo nach dem ESC-Sieg bei der Ankunft am Flughafen Zürich. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • In der Schweiz wird über die Einführung eines dritten Geschlechtseintrags debattiert.
  • Eine Mehrheit der Bevölkerung lehnt dies laut einer neuen Umfrage jedoch ab.
  • Die Ablehnung geht durch alle Altersgruppen und beide anerkannten Geschlechter.

Nonbinäre Menschen, die sich weder als Mann noch als Frau identifizieren, sind in der Schweiz rechtlich nicht anerkannt. Beim Geschlechtseintrag im Personenstandsregister und auf dem Reisepass gibt es nur zwei Auswahlmöglichkeiten – weiblich oder männlich.

Nemo möchte dies ändern. Seit dem Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) fordert das Bieler Musiktalent lautstark die Einführung eines dritten Geschlechtseintrages. Bei der Bevölkerung findet aber die non-binäre Person dafür keine Mehrheit. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage von «Tamedia».

Befürwortest du die Einführung eines dritten Geschlechtseintrags?

Die Ablehnung geht dabei durch alle Altersgruppen. Der Anteil der Umfrageteilnehmenden, die sich gegen die Einführung aussprachen, liegt in allen Altersklassen bei zwischen 54 und 59 Prozent. Dafür waren nur zwischen 39 und 42 Prozent.

Aus der Befragung geht auch hervor, dass die jüngere Altersgruppe in ihrer Haltung gefestigter ist. Der Anteil der Teilnehmenden, die klar mit «Ja» oder «Nein» antworteten, ist hoch. In den höheren Altersgruppen nahmen die Prozente für «Eher Ja» und «Eher Nein» deutlich zu.

Auch einen Geschlechtergraben gab es nicht – sowohl eine Mehrheit der Frauen als auch der Männer lehnten das Anliegen ab. Den Stadt-Land-Graben gab es aber. In den Städten stiess die Forderung mehrheitlich auf Zustimmung – auf dem Land nicht.

Mitte-Links für dritten Geschlechtseintrag – Bürgerliche dagegen

Warum dies so ist, erklärt sich durch die parteipolitische Ausrichtung der Umfrageteilnehmenden. In städtischen Regionen wird tendenziell eher links-grün gewählt – auf dem Land bürgerlich.

In der Umfrage befürworteten Personen, die mit SP, Grünen und der GLP sympathisieren, den dritten Geschlechtseintrag mehrheitlich. Mit 67 Prozent war die Zustimmungen bei der SP am grössten. Eine Mehrheit der Wählenden von Mitte, FDP und SVP lehnten das Anliegen ab. Am deutlichsten bei der SVP mit über 80 Prozent.

Bei den Bildungsniveaus fand der dritte Geschlechtseintrag nur bei Personen mit einem Uni-Abschluss eine knappe Mehrheit. In allen anderen Gruppen wurde er abgelehnt. Am heftigsten dagegen waren Personen mit einem Volksschulabschluss oder einer Berufslehre.

Kommentare

User #1029 (nicht angemeldet)

Wenn man sich provoziert fühlt, liegt das in der Regel daran, dass man die andere Person nicht wirklich kennt. Oder dass man sie nicht verstehe. Stattdessen lasse man sich von den eigenen Vorurteilen und verzerrten Wahrnehmungen beeinflussen. Das könne durch zwei sozialpsychologische Mechanismen erklärt werden: durch den Confirmation Bias und die In-Group/Out-Group-Dynamiken. Sie erklärt: «Comfirmation Bias bezieht sich auf die Tendenz, Informationen so zu interpretieren, dass sie die eigenen Vorurteile und bestehenden Überzeugungen bestätigen. Kopie aus einem sehr guten nau Artikel. Also: Keine Angst! Wir nehmen euch nix weg. Wir sind einfach da und waren schon immer da.

User #2413 (nicht angemeldet)

Die Umfrage zeigt: Personen mit einem Uni Abschluss sagen Ja zum dritten Geschlecht.

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