Umfahrung von Mellingen AG: Verkehr macht Bogen um die Altstadt
Die Umfahrung von Mellingen AG entlastet die Altstadt, doch es besteht noch Verbesserungspotential.

Die vor mehr als zwei Jahren eröffnete Umfahrung von Mellingen AG hat die Altstadt wie geplant massiv vom Durchgangsverkehr entlastet.
Gemäss einer Verkehrszählung des Kantons besteht jedoch bei der südlichen Ortsdurchfahrt noch Luft nach oben. Der nördliche Abschnitt der Umfahrung entfalte praktisch die volle Wirkung, teilte das kantonale Departement Bau, Verkehr und Umwelt (BVU) am Dienstag mit.
Er entlaste die Hauptgasse von mehr als 70 Prozent der ursprünglichen Verkehrsbelastung von 16'000 Fahrzeugen pro Tag. Es werde damit gerechnet, dass mit der im letzten Sommer durch die Gemeinde nachträglich eingeführten, ganztägigen Durchfahrtssperre das vereinbarte Ziel von weniger als 1500 Durchfahrten pro Tag mittlerweile erreicht sei.
Südlicher Abschnitt bietet weiteres Potential
Weiteres Verlagerungspotential besteht gemäss Kanton auf dem südlichen Abschnitt. Besonders die innere Birrfeldstrasse war demnach noch nicht so stark entlastet wie prognostiziert.
Dies liege neben dem allgemein stärkeren Verkehrswachstum vor allem daran, dass die Route vom Knoten St. Antoni zum Knoten Birrfeld über die Ortsdurchfahrt kürzer und ungefähr gleich schnell sei im Vergleich mit der südlichen Umfahrung.

Daher verkehrten rund 3400 Fahrzeuge pro Tag über die südliche Ortsdurchfahrt. Mellingen plane eine neue, siedlungsorientierte Gestaltung der Ortsdurchfahrt, die voraussichtlich bis Ende 2028 umgesetzt sein soll.
Die Kosten und Zukunft der Umfahrung
Die 1,9 Kilometer lange Umfahrung kostete 37 Millionen Franken. Das Aargauer Volk bewilligte den Kredit 2011 in einer Abstimmung. Nach einem langen Rechtsstreit begannen die Bauarbeiten Mitte 2020.