Mit einer Impfung könne die Übertragung des Coronavirus nicht verhindert, aber reduziert werden. Dies sagt Ekif-Präsident Christoph Berger.
Quarantäne Impfchef
Christoph Berger sieht keinen Bedarf mehr für Quarantäne bei Kindern. - sda
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wissenschaftlich lässt sich das Risiko von Übertragungen von geimpften nicht belegen.
  • Klar scheint hingegen, dass sich Geimpfte auch mit der Delta-Variante kaum infizieren.

Mit einer Impfung könne die Übertragung des Coronavirus – insbesondere der Delta-Variante – zwar nicht verhindert aber reduziert werden. Dies sagte Christoph Berger, Präsident der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (Ekif), am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.

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Eine Person mit einer Spritze gegen das Coronavirus. (Symbolbild) - dpa

Das erste Ziel der Impfstrategie sei die Verringerung schwerer Infektionen. Dagegen schütze die vollständige Impfung gemäss den bisher vorliegenden Daten auch bei Delta gut. Asymptomatische und symptomatische Infektionen werde es auch bei Geimpften geben, aber «x-fach weniger als bei Ungeimpften», sagte Berger.

Übertragungsrisiko bei Geimpften nicht zuverlässig zu klären

Auch das Bundesamt für Gesundheit (BAG) schrieb auf Anfrage, dass sich geimpfte Personen kaum mit dem Virus ansteckten. Wenn das in seltenen Fällen trotzdem passiere, dann könnten sie das Virus auch an andere übertragen. Wie hoch dieses Übertragungsrisiko sei, lasse sich aber noch nicht zuverlässig sagen.

Virginie Masserey, Leiterin Sektion Infektionskontrolle im BAG, meinte am Dienstag vor den Medien: US-Studien hätten ergeben, dass geimpfte Personen, die sich mit der Delta-Variante infiziert haben, genauso ansteckend seien wie Ungeimpfte. Umso wichtiger sei es, dass sich möglichst viele Menschen impfen liessen. Dies, damit sich das Virus nicht weiterverbreite und mutiere, schrieb das BAG.

Coronavirus Virginie Masserey
Virginie Masserey, Leiterin der Sektion Infektionskontrolle im Bundesamt für Gesundheit. - Keystone

Daten zu Infektionen von Geimpften und den Schweregrad der Erkrankungen gibt es bisher aus den USA, Grossbritannien, Kanada und Israel. Dies führte Berger weiter aus. Aber diese seien noch nicht wissenschaftlich gegenbewertet (Peer-Review). Sobald diese Ergebnisse vorlägen, könne die Ekif auch eine Empfehlung zur Auffrischungs-Impfung abgeben: Ab wann eine solche nötig wäre und für wen.

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