Treibstoffabgabe finanziert Klima-Projekte im Ausland
Die Stiftung Klimarappen erhält pro importiertem Liter Benzin oder Diesel 1,5 Rappen. Damit werden Projekte, im Ausland Emissionen zu vermeiden, unterstützt.

Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweizer Treibstoffabgabe finanziert Klima-Projekte im Ausland.
- So konnten schon 20 Millionen Tonnen CO2-Emissionen vermieden werden.
- Insgesamt hat die Stiftung dem Bund 20 Millionen Klimaschutz-Zertifikate übertragen.
Die Stiftung Klimarappen hat dem Bund gut 20 Millionen Klimaschutz-Zertifikate übertragen. Diese belegen, dass mit Investitionen in Projekte im Ausland CO2-Emissionen im Umfang von 20 Millionen Tonnen vermieden wurden.
Der Anteil der Zertifikate daran, dass die Schweiz ihre Verpflichtungen aus dem Kyoto-Protokoll einhalten kann, ist damit höher als ursprünglich geplant.
Dies teilte die Stiftung am Dienstag mit. Man habe etwa ein Drittel zur Erreichung des Schweizer Kyoto-Ziels beigetragen.
Emissionen im Inland um 11 Prozent gesunken
2014 habe der Bundesrat noch erwartet, dass es lediglich 12 Millionen Zertifikate brauche, damit die Schweiz ihre völkerrechtlichen Verpflichtungen für die Jahre 2013 bis 2020 einhalten könne, hiess es. 2018 habe die Landesregierung mit einem Bedarf von 18 Millionen Zertifikaten gerechnet.

Ausgestellt werden die Zertifikate von der Uno. Die Schweiz musste gemäss dem Kyoto-Protokoll zwischen 2013 und 2020 die Emissionen um 15,8 Prozent senken. Dies im Vergleich zum Jahr 1990.
Bereits im April hatte der Bund mitgeteilt, die Emissionen im Inland seien in diesem Zeitraum um lediglich 11 Prozent gesunken. Der Rest müsse mittels Klimaschutzprojekten im Ausland ausgeglichen werden.
1,5 Rappen pro importiertem Liter Benzin oder Diesel
Die Stiftung Klimarappen finanzierte sich von 2005 bis 2012 über eine Abgabe von 1,5 Rappen auf jeden importierten Liter Benzin oder Diesel. Das Gesetz sah damals vor, dass die Erdölbranche zunächst freiwillige Massnahmen einführen solle. Nur für den Fall, dass diese nicht fruchten, war die Einführung einer CO2-Abgabe auf Treibstoffe geplant.

Mit dem Inkrafttreten des neuen CO2-Gesetzes 2013 endete die Freiwilligkeit. Die Kompensationsmassnahmen wurden Pflicht, die Mineralölbranche bildete in der Folge eine Nachfolgeorganisation.
Nach der Erfüllung der mit dem Bund vereinbarten Aufgaben sei ein Vermögen von rund 60 Millionen Franken verblieben, schrieb die Stiftung. Das Geld wolle man namentlich in Negativ-Emissionstechnologien und die Speicherung von CO2 investieren.