Der schweizerische Fischereiverband erhob am Montag nach dem Fischsterben im Rhein schwere Vorwürfe gegen einige deutsche Bodenseefischer.
Tote Fische treiben in einem Rückhaltebecken an der Wasseroberfläche.
Tote Fische treiben in einem Rückhaltebecken an der Wasseroberfläche. - Keystone

Bei mehr als 27 Grad Wassertemperatur sind im Hochrhein auf Schweizer Seite mehr als tausend Fische verendet. Nach Angaben des schweizerischen Fischereiverbandes wurde bereits eine Tonne toter Fische geborgen. Der Verband erhob am Montag schwere Vorwürfe gegen einige deutsche Bodenseefischer: Die Fische müssten gerettet werden, aber stattdessen verkauften einige Fischer weiter Fische an Restaurants. «Fress-Skandal» nannte der Verband dies.

«Während die Fischer am Rhein pausenlos mit allen verfügbaren Kräften und bis zur Erschöpfung um jeden einzelnen Fisch kämpfen, wird am Untersee und dem Seeauslauf durch einige deutsche Berufsfischer gnadenlos Kapital aus der aktuellen Situation geschlagen», schrieb der Verband. Der Untersee ist ein Teil des Bodensees. «Unglaublich und umso schockierender: Etliche Restaurants bieten Äschen auf der Karte an – wobei dies oft im Verborgenen geschieht und die Fische beim Nachfragen als «Beifang» taxiert werden», kritisierte der Verband weiter.

In Baden-Württemberg (D) hat die Erwärmung der Gewässer nach Angaben des zuständigen Ministeriums die Lebensbedingungen für Fische zwar deutlich verschlechtert, aber noch nicht zu einem grösseren Fischsterben geführt. Die Wassertemperaturen von Rhein, Neckar und Donau liegen nach Angaben der Landesanstalt für Umwelt (LUBW) zum Teil über 26 Grad. Verschiedene Fischarten reagieren unterschiedlich empfindlich auf Wärme.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Fischsterben erhebt der schweizerische Fischereiverband Vorwürfe gegen Fischer.
  • Er kritisiert, dass im Bodensee immer noch gefischt wird, statt die Fische zu retten.
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