Ein kürzlich in der Bretagne entdecktes Tomatenvirus nähert sich der Schweiz. Bei der Tomate sorgt die hochansteckende Krankheit für Verfärbungen.
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Über die Tomate: Ein Virus nähert sich der Schweiz. (Symbolbild) - Pixabay
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Das Wichtigste in Kürze

  • 2014 tauchte in Israel zum ersten Mal das Tomatenvirus auf.
  • Seither breitete es sich in überall aus, wo es Tomaten gibt.
  • Jetzt nähert es sich der Schweiz, zuvor war es in der Bretagne aufgetaucht.

Das Tomatenvirus, das sich von einer kontaminierten Pflanze rasend schnell auf andere überträgt, nähert sich der Schweiz. Es wurde kürzlich in der Bretagne entdeckt. Die Schweiz blieb bislang verschont. Die Behörden haben aber bereits Präventionsmassnahmen zum Schutz der Tomate ergriffen.

In allen Tomatenzonen vorhanden

Es tauchte im Jahr 2014 in Israel auf und hat sich seither in allen Tomatenzonen ausgebreitet: In Italien, Deutschland und England. Am 17. Februar wurde das Tomatenvirus in der Finistère (Bretagne) entdeckt.

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Das Tomatenvirus nähert sich der Schweiz. Es kann zu unregelmässigem Wachstum oder Verfärbungen bei Tomaten führen. - sda - Agroscope

Dies ist einem Bericht des Agrarforschungszentrums Agroscope zu entnehmen. Darüber haben die Samstagsausgaben von «24 Heures» und «Tribune de Genève» berichtet. Demnach verbreitet sich das Virus extrem schnell. Es dringt in kleinste Wunden einer Pflanze ein und wird von der Wirtspflanze in sehr grossen Mengen reproduziert.

Schwer zu bekämpfen

In einem Gewächshaus kann es sich über Hände, Kleider, Werkzeuge, Bewässerungssysteme oder kontamininertes Saatgut auf das ganze Gewächshaus ausbreiten. Hummel können zudem für eine Übertragung auf andere Gewächshäuser sorgen.

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Auch Schweizer Tomaten könnten bald vom Virus betroffen sein. (Symbolbild) - Keystone

Gemäss Agroscop lässt sich das Virus wegen der schnellen Ausbreitung schlecht bekämpfen. Um eine Ausbreitung zu verhindern, seien daher strenge Quarantänemassnahmen notwendig. Das Bundesamt für Landwirtschaft (BLW) ist in Kontakt mit den europäischen Partnern.

Aggressiver als vorherige Viren

Das Virus sei aggressiver als zwei bisher bekannte Viren. Deswegen sei es wichtig, dass möglichst schnelle und effiziente Massnahmen für die Tomate ergriffen würden. Dies sagte Louis Sutter, der beim BLW zuständig ist, gegenüber den Zeitungen.

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Die Tomate erfreut sich in der Schweiz grosser Beliebtheit. - Pixabay

Seit Anfang Jahr unterliegt das Virus in der Schweiz einer Melde- und Bekämpfungspflicht. Ein Befallsverdacht muss dem kantonalen Pflanzenschutzdienst oder der kantonalen Fachstelle für Gemüsebau gemeldet werden.

Betroffene Tomate wird meist verfärbt

Das Virus löst bei verschiedenen Sorten unterschiedliche Symptome aus. Befallene Pflanzen zeigen meistens eine mosaikartige Verfärbung an den Blättern und gelbe Flecken an den Früchten. Auch eine Verschmälerung der Blätter oder deformierte oder unregelmässig gereifte Früchte sind möglich. In den meisten Fällen konnten die Tomaten nicht mehr verkauft werden.

Das Virus stellt keine Gefahr für Menschen dar.

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