Berner reden «Bärndütsch», auch im Kantonsparlament. Morgen wird im Grossrat aber eine Software getestet, die nur Hochdeutsch und Französisch versteht. SVP-Rat Thomas Fuchs wehrt sich dagegen: «Auf keinen Fall werde ich Hochdeutsch sprechen».
SVP Bern Thomas Fuchs
SVP Grossrat Thomas Fuchs. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Im Berner Kantonsparlament wird morgen eine neue Sprachsoftware getestet.
  • Dabei müssten die Abgeordneten Hochdeutsch anstatt «Bärndütsch» sprechen.
  • SVP-Grossrat Thomas Fuchs sagt: «Auf keinen Fall werde ich Hochdeutsch sprechen.»

Im Berner Parlament spricht man Dialekt, eine kleine Minderheit Französisch. Morgen Donnerstag testet man im Grossrat jedoch eine neue Software, die die Protokollierung der Debatten vereinfacht. Hierzu müssen die Grossräte aber Hochdeutsch sprechen, bei breitem «Bärndütsch» hat die Software so ihre Probleme.

Hochdeutsch für einen Tag? «Auf keinen Fall werde ich Hochdeutsch sprechen», sagt SVP-Grossrat Thomas Fuchs gegenüber Nau. Eine Software zu testen, die kein Dialekt verstehe, bringe nichts.

Software funktioniert im Wallis

Das Hochdeutsch beschäftigt das Berner Parlament schon länger. Einige Parlamentarier der französischsprachigen Minderheit fühlen sich bei den Debatten auf Dialekt ausgeschlossen. Gemäss «Le Matin» gibt es aber auch Welsche, die beim Dialekt bleiben wollen. Dass Hochdeutsch der frankophonen Minderheit entgegenkommen könnte, glaubt Fuchs nicht: «Dafür haben sie ja eine Übersetzung, das reicht.»

Die Software wird bereits seit längerem im Walliser Kantonsparlament genutzt. Dort haben die deutschsprachigen Abgeordneten keine Mühe mit Hochdeutsch. Liegt vielleicht auf daran, dass sie in Sitten – im Gegensatz zu Bern – in der Minderheit sind.

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