Für über 100'000 Franken versteigert – jetzt liegt es in der Limmat: Die Geschichte des Kennzeichens «AG 55» sorgt bei Aargauern für Unverständnis.
Das teuerste Aargauer Nummernschild geht baden – diese Umfrage zeigt, was die Leute darüber denken. - Nau.ch/Nico Leuthold

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Luxus-Kontrollschild «AG 55» ist plötzlich in der Limmat aufgetaucht.
  • Vor etwas mehr als zwei Jahren wurde das Kennzeichen noch für 132'400 Franken versteigert.
  • «Machogehabe» oder «Habakuk»: Aargauer halten wenig von solch einem teuren Spass.
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Im September 2021 hat der Kanton Aargau das Nummernschild «AG 55» für 132'400 Franken versteigert. Nun sorgt das teuerste Kennzeichen in der Aargauer Geschichte erneut für Wirbel.

Denn wie das «Badener Tagblatt» berichtet, wurde das Kennzeichen in die Limmat geworfen. Seit Tagen soll es bereits im Fluss schwimmen, eingeklemmt von einem Stein. Es ist demnach bisher unklar, wem das Schild gehört und wer es versenkt hat.

AG
Das Kontrollschild «AG 55» ist plötzlich in der Limmat aufgetaucht – oder eben abgetaucht. - X/@argoviatoday

Gegenüber Nau.ch sagt der Kanton am Donnerstagnachmittag, dass es dazu nach wie vor kein Update gebe. Zum Eigentümer oder zur Eigentümerin von «AG 55» macht man aus Datenschutzgründen keine Angaben.

Teures Nummernschild: «Machogehabe» oder gut fürs «Gemeinwohl»?

So viel Geld für ein Nummernschild auszugeben, finden viele Aargauer jedenfalls eine schlechte Idee. Das zeigt eine in Baden durchgeführte Umfrage von Nau.ch.

Martin spricht von einem «riesigen Machogehabe». Und weiter: «Damit kann ich gar nichts anfangen.»

AG 55
«AG 55» stellte mit der Versteigerung für 132'400 Franken einen neuen Aargauer Rekord auf.
Limmat Baden
Jetzt soll das Kennzeichen in der Limmat gelandet sein.
Baden
Eine Umfrage in Baden zeigt: Viele Aargauer sehen den hohen Preis für «AG 55» kritisch.

Esther findet ähnlich kritische Worte: «Das ist ein Habakuk, das ist eine Liebhaberei. Und das kostet einen Haufen Geld.»

Etwas diplomatischer drückt sich Nicola aus: «Ich würde mir sicher keins kaufen.» Gewisse Leute würde so etwas vielleicht stolz machen, sagt er. «Ich finde es unnötig, aber das müssen die Leute selber wissen.»

Manuela und Sebastian finden es dagegen völlig in Ordnung. «Das Geld kommt ja nachher dem Gemeinwohl zugute», sagt sie. Er stimmt ihr zu und sagt, es sei halt eine Möglichkeit für den Kanton, Geld einzunehmen.

Einige würden «AG 55» im Wasser suchen – andere verzichten

Noch eine Frage an die Aargauer: Falls sie die Besitzer wären, würden sie das Schild in der Limmat suchen gehen?

Manuela könnte sich das durchaus vorstellen, wie sie sagt. Angst vor dem kalten Wasser hat sie nicht: «Wir waren früher Ganzjahresschwimmer.» Auch Esther würde das Kennzeichen suchen gehen.

Würden Sie über 100'000 Franken für ein Auto-Kontrollschild ausgeben?

Nicht so sicher sind sich Sebastian und Nicola. Ersterer sagt, es komme darauf an, wo genau im Fluss das Schild liege. Zweiterer sagt, es komme darauf an, wie teuer es wäre, ein neues Schild anzufordern.

Einen anderen Ansatz wählt Martin. Er würde es für 100'000 Franken herausholen – aber nicht etwa, um danach das Geld für sich zu behalten. «Ich würde die 100'000 irgendeinem Verein oder irgendeiner Institution vermachen.»

Das teuerste Kennzeichen der Schweiz ist «AG 55» laut «auktion-ch» indes nicht. Es ist nicht einmal unter den Top 10 zu finden. Den Landesrekord hält «ZG 10» – mit einem Preis von 233'000 Franken.

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