2018 ist Tengelmann-Erbe Karl-Erivan Haub in Zermatt verschwunden. Nun kommen neue Details ans Licht – im Fokus stehen Verbindungen nach Russland.
Karl-Erivan Haub
Die letzten Aufnahmen von Tengelmann-Erbe Karl-Erivan Haub von der Überwachungskamera der Bergstation «Klein Matterhorn» in Zermatt VS. - Screenshot/RTL

Das Wichtigste in Kürze

  • Offiziell ist Karl-Erivan Haub für tot erklärt worden.
  • Doch der Tengelmann-Erbe soll sich stattdessen nach Russland abgesetzt haben.
  • Ermittlungsdaten bringen Verbindungen zum FSB ans Licht.
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Der Fall des Tengelmann-Erben Karl-Ervian Haub gibt weiterhin viele Rätsel auf. Offiziell gilt der Deutsche als verschollen, seit dem 7. April 2018 fehlt vom damals 58-Jährigen jede Spur. Er soll bei einem Skiunfall am Gletscher des Kleinen Matterhorns ums Leben gekommen sein.

An dieser Version gibt es jedoch schon früh Zweifel. Es kursiert beispielsweise die Theorie, dass sich Haub nach Russland abgesetzt haben soll. Nun gewährt ein RTL-Rechercheteam «Focus» Einblick in neue Details zu den Ermittlungen. Es geht dabei unter anderem um ein auffälliges Touristen-Paar und um dubiose Telefonate.

Karl-Ervian Haub
Karl-Erivan Haub verschwand unter mysteriösen Umständen.
Zermatt
Hier, bei der Station Trockener Steg, wurde das Handy von Karl-Erivan Haub zum letzten Mal geortet.
Karl-Erivan Haub
Der Tengelmann-Milliardär ist zwar offiziell tot, aber vieles bleibt unklar.
Kreml Moskau
Viele Spuren führen nach Russland. Hat sich Haub in die Föderation abgesetzt?
FSB Russland
Eine wichtige Rolle im Fall soll der russische Geheimdienst FSB spielen.

In einem Ermittlungsprotokoll steht, dass bereits am Montag, 9. April, zwei Tage nach dem Verschwinden, ein fragwürdiges Paar in Zermatt VS auftauchte. Sie hätten einen deutschen Pass und ausländische Namen gehabt, heisst es.

Auffällig ist, dass sie am Sonntagabend gebucht haben und schon am folgenden Tag einchecken wollten. Zudem reisten sie am Mittwoch um 11 Uhr wieder ab. Die meiste Zeit ihres Aufenthalts sollen sie in einem Krisenraum von Haubs Familie verbracht haben.

Und tatsächlich wollen die Ermittler später herausgefunden haben: Beim Paar handelte es sich um Mitglieder des russischen Geheimdiensts FSB!

Geliebte hat Verbindungen zum FSB

Zudem werfen auch neue Telefondaten Fragen auf. Diese zeigen gemäss dem «Focus»-Bericht, dass Haub vor seinem Verschwinden immer wieder mit seiner russischen Geliebten gesprochen hat.

Besonders interessant: Kurz vor dem ominösen Tag habe er «mit zunehmender Häufigkeit» mit der Frau telefoniert. Am Abend vor Haubs sogenannter Skitour dauerte das Telefongespräch nach Sankt Petersburg sogar eine ganze Stunde.

Und das ist durchaus brisant – denn auch im Falle von Veronika E., wie die Geliebte genannt wird, stellten die Ermittlerinnen und Ermittler Verbindungen zum FSB fest. Der Geheimdienst soll sie auf Haub angesetzt haben. Verdächtig ist auch, dass sie trotz eigentlich niedrigem Einkommen einen luxuriösen Lebensstil pflegen soll.

Glauben Sie, dass der Tengelmann-Erbe Karl-Erivan Haub noch lebt?

Wie «Focus» berichtet, gingen die Behörden Stand 2020 davon aus, dass Haub in Russland untergetaucht ist. Mit Unterstützung des Geheimdiensts FSB. Weil er Verbindungen nach Russland hatte, soll er auch im Visier des US-amerikanischen Geheimdiensts gewesen sein.

Schon früh kam der Verdacht auf, dass Haub sein Verschwinden inszeniert habe. Unter anderem sei er in den Bergen immer sehr vorsichtig gewesen. Was überhaupt nicht zu den Geschehnissen von Zermatt passt. Zudem soll der Milliardär sein Smartphone unterwegs ausgeschaltet haben.

Berichten zufolge wurde Haub auch bereits lebend in Russland gesichtet. Im Februar 2021 sei er in der Hauptstadt Moskau aufgetaucht.

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