In der Schweiz beziehen rund 280'000 Sozialhilfe. Dies dürfte sich in den kommenden zwei Jahren verschlechtern. Erwartet werden bis zu 370'000 Bezüger.
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Das Anmeldeformular für Sozialhilfe. (Symbolbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Sozialhilfebeziehenden dürfte in den nächsten zwei Jahren massiv ansteigen.
  • 8300 Personen sind seit Ende Mai zusätzlich in die Sozialhilfe abgerutscht.

Kredite an Firmen, Verlängerung der Bezugsdauer der Arbeitslosengelder, lockere Voraussetzungen für Kurzarbeit und Erwerbsausfallentschädigungen: Der Bund hat viel gegen die wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Krise unternommen.

Trotz Hilfe zur Bewältigung der Corona-Pandemie sind zwischen Ende Februar und Ende Mai total 8300 Personen in die Sozialhilfe abgerutscht. Das ist ein Anstieg von rund 3 Prozent, wie aus dem Monatsmonitoring der Schweizerische Konferenz für Sozialhilfe hervorgeht. Das berichtet die «NZZ am Sonntag».

Vor allem Selbständigerwerbende betroffen

Betroffen sind vor allem Selbständigerwerbende und Arbeitnehmer in Kurzarbeit, die wenig oder gar kein Einkommen und Vermögen haben.

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Eine Frau wird zur Sozialhilfe beraten. (Symbolbild) - Keystone

Diese hätten sich vor der Krise «gerade noch über Wasser halten können». So erklärt es Christoph Eymann, Präsident der Konferenz für Sozialhilfe, gegenüber dem Blatt. Jetzt reiche bei ihnen das Geld aber nicht mehr für den Lebensunterhalt.

Mittlerweile beziehen in der Schweiz rund 280'000 Personen Sozialhilfe. Voraussetzung ist, dass sie kein Einkommen haben oder es unter dem Existenzminimum liegt.

Auch darf das Vermögen nicht mehr als 4000 Franken betragen. Eine Einzelperson erhält unter diesen Voraussetzungen knapp 1000 Franken für den Lebensunterhalt. Zusätzlich werden die Kosten fürs Wohnen und die medizinische Grundversorgung vergütet.

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Die Aussichten dürften sich die nächsten zwei Jahre verdüstern. (Symbolbild) - Keystone

Die Aussichten für die nächsten zwei Jahre sind düster. Gemäss der Schweizerischen Konferenz für Sozialhilfe könnte die Zahl der Sozialhilfebeziehenden auf rund 330'000 bis 370'000 ansteigen.

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