Die Pro-Jura-Aktivisten von «Moutier, ville jurassienne» haben am Freitagabend in Moutier BE demonstriert.
Bei der Demonstration in Moutier BE tragen die Menschen rote Kreuze über ihrem Mund. Valentin Zuber, Sprecher «Moutier, Ville Jurassienne», erklärt wieso. - Nau
Ad

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Komitee «Moutier, ville jurassienne» führte am Freitag einen Schweigemarsch durch.
  • Die Pro-Jurassier demonstrieren gegen die Ungültigkeitserklärung ihrer Abstimmung.
  • Moutier hatte knapp für einen Wechsel vom Kanton Bern zum Kanton Jura abgestimmt.

Es war ein Schweigemarsch mit Ausdruckskraft, der gestern um 19 Uhr am Bahnhof in Moutier startete. Mit roten Kreuzen auf den Mündern zogen über 5000 Pro-Jurassier ruhig durch die Stadt. Sie demonstrierten gegen die Ungültigkeitserklärung der Abstimmung, bei welcher sich die Bevölkerung Moutiers zum Wechsel zum Kanton Jura ausgesprochen hatte. Die Organisatoren von «Moutier, Ville Jurassienne» sprachen gar von 11'000 Teilnehmern. 

Moutier
Die Pro-Jurassier ziehen mit rotem Klebeband aus den Mündern durch die Strassen von Moutier. - Keystone

Die Pro-Jurassier werden nicht lange schweigen

Valentin Zuber, Sprecher von «Moutier, Ville Jurassienne» erklärte, warum die Demonstranten mit roten Kreuzen auf ihre Mündern marschierten: «Bern will, dass wir schweigen. Sie wollen nicht, dass wir unseren demokratische Ansicht zum Ausdruck bringen. Wir wollen bei unserem Schweigemarsch mit einem roten Kreuz auf unseren Gesichtern symbolisieren, was Bern von uns gerne hätte. Die roten Kreuze werden wir nicht lange behalten.» 

Ungültigkeitserklärung der Regierungsstatthalterin

Moutier gehört als Gemeinde des Berner Jura bis jetzt zum Kanton Bern. Gemäss der Abstimmung vom 18. Juni 2017 will die Bevölkerung von Moutier aber zum Kanton Jura gehören. Mit 137 Stimmen Unterschied wurde damals ein Wechsel zum Jura knapp befürwortet.

Tausende nehmen am Schweigemarsch in Moutier teil.
Tausende nehmen am Schweigemarsch in Moutier teil. - Keystone

Regierungsstatthalterin Stéphanie Niederhauser hatte jedoch am Montag mehrere Abstimmungsbeschwerden von Pro-Bernern gutgeheissen und die Abstimmung von 2017 für ungültig erklärt. Valentin Zuber hält die Ungültigkeitserklärung für undemokratisch: «Bern hat eine historische Abstimmung annulliert, weil das Resultat nicht gefiel. Das dürfen wir in der Schweiz nicht tolerieren.»

Wie geht es jetzt weiter?

Die Pro-Jurassier müssen nun entscheiden, wie sie jetzt vorgehen vollen. Sie haben einerseits die Möglichkeit, den erstinstanzlichen Entscheid der Regierungsstatthalterin ans bernische Verwaltungsgericht weiter zu ziehen. Bis das Verwaltungsgericht und allenfalls das Bundesgericht darüber entscheiden, kann es jedoch Jahre dauern. Andererseits können sie den Entscheid akzeptieren und beim Kanton die Wiederholung der Abstimmung fordern. 

Das ganze Interview mit Valentin Zuber, Sprecher «Moutier, Ville Jurassienne». - Nau
Ad
Ad

Mehr zum Thema:

BundesgerichtAbstimmung