Am Freitag ist die Sommerwende. In Zürich wird der Tag 12 Stunden 10 Minuten und 59 Sekunden dauern, und ab diesem Punkt haben wir wieder längere Tage.
Der Frühling beginnt am frühen Freitagmorgen: Zwei Frühlingsboten in Deutschland.
Der Frühling beginnt am frühen Freitagmorgen: Zwei Frühlingsboten in Deutschland. - sda - KEYSTONE/DPA/JULIAN STRATENSCHULTE
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Das Wichtigste in Kürze

  • Am Freitag ist auf der ganzen Welt die Sommerwende.
  • In Zürich wird der Tag 12 Stunden 10 Minuten und 59 Sekunden dauern.
  • Dieser Winter war der wärmste seit der ersten Aufzeichnung

Am Freitagmorgen um Punkt um zehn vor 4 Uhr endet der Winter und der astronomische Frühling beginnt. Da die Sonne senkrecht über dem Äquator steht, dauern Tag und Nacht jeweils zwölf Stunden. Damit werden auf der Nordhalbkugel die Tage wieder länger, wie SRF Meteo am Donnerstag mitteilte.

Sommerwende
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auch im Iran wird Das «Nowruz» Fest gefeiert, hier mit einem speziellen Bazaar in Teheran.

Theoretisch vergehen am Freitag auf der ganzen Erde 12 Stunden zwischen Sonnenauf- und -untergang. Allerdings hängt die tatsächliche Dauer sehr von der Topografie ab. Berge, Häuser oder Bäume können den Tag verkürzen. Ist der Horizont dagegen völlig flach, dauert der Tag am Frühlingsanfang bereits länger als zwölf Stunden.

In Zürich scheint am Freitag die Sonne 12 Stunden lang

Die Meteorologen bei Radio und Fernsehen SRF erklären das zum einen mit der Wahrnehmung. Optisch ist die Sonne kein Punkt sondern eine Scheibe. Zum anderen lenkt die Atmosphäre die Sonnenstrahlen zur Erdoberfläche hin ab.

Sommerwende
Menschen geniessen das Frühlingswetter an der Limmat mit Blick auf das Grossmünster in Zürich. - Keystone

Das sorgt dafür, dass etwa in Zürich zwischen theoretischem Sonnenauf- und Sonnenuntergang 12 Stunden 10 Minuten und 59 Sekunden vergehen. Je näher am Äquator ein Ort liegt, desto geringer wird die Abweichung. Näher an den Polen wird der Effekt grösser.

Noch drei Monate bis zum Sommer

So ist in dann sowohl am Süd- als auch am Nordpol, auch wenn nur zur Hälfte, die Mitternachtssonne zu sehen. Die Mitternachtssonne scheint ab Freitag am Nordpol für sechs Monate bis knapp über den astronomischen Herbstanfang hinaus. Über den Südpol hingegen senkt sich für ein knappes halbes Jahr die Polarnacht. Entsprechend scheint die Sonne dort bis zum Herbstanfang nicht.

Sommerwende
Die Mitternachtssonne in Kanada. - Keystone

Der astronomische Frühling dauert genau drei Monate. Er endet am Samstag, 20. Juni, am späten Abend, 17 Minuten vor Mitternacht. Dann steht die Sonne, auf 23 Grad 26 Minuten und 04 Sekunden Nord, am höchsten nördlichen Punkt ihrer Umlaufbahn.

Somit ist der 20. Juni der längste Tag auf der gesamten nördlichen Halbkugel. Rund um Zürich dauert er knapp 16 Stunden, in Chiasso sind es rund 15 Stunden und 45 Minuten.

Europaweit wärmster Winter seit Messbeginn

Der am Freitag früh zu Ende gehende Winter war aus meterologischer Sicht der mildeste in der Schweiz seit Messbeginn 1864. Für die Wetterfachleute endet der Winter allerdings jeweils Ende Februar. Auf der Alpennordseite lag die Durchschnittstemperatur rund 3,5 bis 4 Grad über der Referenz der Jahre 1961 bis 1990. Im Süden war es rund 3 Grad wärmer als üblich.

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Schmelzende Eisblöcke in Grönland. - Keystone

Auch europaweit waren die Monate von Dezember 2019 bis Februar die wärmsten seit Messbeginn. Die Temperatur lag 3,4 Grad über der durchschnittlich gemessenen Temperatur aus den Jahren 1981 bis 2010. Dies und 1,4 Grad über dem bislang wärmsten Winter 2015/16. Weltweit war der Winter über ein Grad wärmer als üblich.

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