Grundlegende Anpassungen bei der Regulierung der Banken sind gemäss Bundesrat nicht nötig. Die Liquiditätsanforderungen für die systemrelevanten Banken sollten indes angepasst werden. In diesem Sinne hat der Bundesrat den vierten Evaluationsbericht zu den systemrelevanten Banken verabschiedet.
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Banker in der Schweiz verdienten schon letztes Jahr wieder mehr. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Widerstandskraft der Banken sei insgesamt angemessen, teilte der Bundesrat am Freitag mit.

Die beiden international orientierten Grossbanken Credit Suisse und UBS hätten sich zu Beginn der Covid-19-Pandemie in einer vorteilhaften Ausgangslage befunden, um die Herausforderungen des schwierigen Umfelds zu meistern und die Realwirtschaft zu unterstützen, heisst es im Bericht des Bundesrats.

Die derzeitige Ausstattung mit Liquidität würde gemäss einer Analyse jedoch voraussichtlich nicht genügen, um den Liquiditätsbedarf in einer Notlage oder bei einem Ausfall zu decken. Hier sei eine Anpassung nötig.

Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern des Finanzdepartementes EFD, der Finanzmarktaufsicht (Finma) und der Schweizerischen Nationalbank (SNB) soll aufzeigen, wie die besonderen, auf Verordnungsebene verankerten Liquiditätsanforderungen angepasst werden könnten.

Als systemrelevant gelten die beiden Grossbanken Credit Suisse und UBS sowie Postfinance, Raiffeisen und die Zürcher Kantonalbank. Erstere sind im Verhältnis zum Bruttoinlandprodukt (BIP) im internationalen Vergleich überdurchschnittlich gross. Der Ausfall einer Grossbank könne deshalb ein gesamtwirtschaftlich erhebliches Risiko bedeuten, heisst es im Bericht.

2019 lag das Gesamtengagement der beiden Schweizer Grossbanken im Verhältnis zum BIP bei 125 respektive 121 Prozent. Bei JP Morgan Chase, der grössten US-amerikanischen Bank, sind es 16 Prozent. Die geltenden Liquiditätsanforderungen für systemrelevante Banken werden derzeit überarbeitet. Systemrelevante Banken müssen bezüglich Liquidität höhere Anforderungen erfüllen als nicht systemrelevante Banken.

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