Strafverfahren gegen Mitarbeiter von Tessiner Altersheim eröffnet
Über 20 Bewohner eines Tessiner Altersheims sind zwischen März und Mai an Corona gestorben. Drei Ex-Mitarbeitern wird nun fahrlässige Tötung vorgeworfen.

Das Wichtigste in Kürze
- Über 20 Bewohner eines Tessiner Altersheims sind zwischen März und Mai an Corona gestorben
- Drei Ex-Mitarbeitern wird nun unter anderem fahrlässige Tötung vorgeworfen.
Nach zahlreichen Corona-Todesfällen in einem Altersheim in Sementina TI im Frühjahr hat die Tessiner Staatsanwaltschaft ein Strafverfahren eröffnet. Drei Personen, die im Heim gearbeitet haben, werden fahrlässige Tötung und Verstoss gegen das Epidemiengesetz vorgeworfen.
Dabei handelt es sich um den Generaldirektor, die ärztliche Direktorin und eine weitere Person. Dies teilte die Tessiner Staatsanwaltschaft am Dienstagabend mit. Die Beschuldigten seien bereits befragt worden. Ihnen wird unter anderem vorgeworfen, gegen die behördlichen Vorgaben verstossen zu haben. Alle haben in dem betroffenen Heim in Sementina gearbeitet.
Über 20 Corona-Tote in betroffenem Heim
Die Gemeinde Bellinzona schrieb von vier betroffenen Mitarbeitenden.
Die Staatsanwaltschaft hat das Verfahren nach Prüfung der Unterlagen eröffnet, die der kantonsärztliche Dienst zusammengestellt hatte. Die Untersuchung wird von Generalstaatsanwalt Andrea Pagani und Staatsanwältin Pamela Pedretti geleitet. Für alle Angeschuldigten gilt die Unschuldsvermutung.
Zwischen März und Mai 2020 waren in dem Heim laut Medienberichten über zwanzig Bewohnerinnen und Bewohner an Covid-19 gestorben.