Im Basler Halbkanton steigen die Fallzahlen wieder. Bei seinem Besuch im Baselbiet forderte Berset die Bevölkerung dazu auf, sich vermehrt testen zu lassen.
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Bundesrat Alain Berset und der Zuger Kantonsarzt Rudolf Hauri in Zug. - sda - KEYSTONE/PETER KLAUNZER
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Das Wichtigste in Kürze

  • Schweizweit stagnieren die Fallzahlen des Coronavirus, im Baselland steigen sie aber.
  • Bundesrat Alain Berset besuchte heute den Kanton und dessen Kantonsspital.
  • Im Fokus waren die Skigebiete, Tests und die Festtage.

12:48 Per se sei Skifahren auf der Piste nicht problematisch, erklärt Berset. Doch die Ansammlung vieler Personen auf kleinem Raum sei es.

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Eine – trotz Coronavirus – gefüllte Gondel in Davos GR sorgt für ironische und wütende Kommentare. - Twitter/@tguldener

Die Bilder von vollen Gondeln letztes Wochenende seien «gar nicht erfreulich» gewesen. Doch sie hätten zu Reaktionen geführt.

12:42 Die Schweiz habe schon im Juli und August mit den «betroffenen Milieus» über die Skigebiete reden wollen. Es wurde abgelehnt, bedauert Berset.

Doch die Schweiz reagiert nicht auf Druck anderer Länder, stellt er klar. Das Ziel sei, eine stabile Lage in der Schweiz zu schaffen. Die Bergkantone bräuchten auch eine gewisse Planungssicherheit.

Doch die Skigebiete-Debatte sei nicht das Wichtigste, sagt Berset. Sondern die Bekämpfung der Pandemie. Sonst gehe es der Wirtschaft im Januar noch schlechter.

12:34 Die grösste Herausforderung werde der Winter 2021 sein. Auch die Festtage, wenn sich Familien wieder treffen wollten. Der Bundesrat werde weiter über die Situation diskutieren.

Berset Baselland
Bundesrat Alain Berset, Mitte, diskutiert mit Chefarzt Lukas Fischler, links, und Thomas Weber, Regierungsrat und Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion BL, rechts, während einem Besuch im Bruderholzspital (BL). - Keystone

Zu wenig Tests würden in der Schweiz gemacht werden, sagt Berset. Zu wenig Leute liessen sich testen. «Auch mit sehr leichten Symptomen muss man sich testen lassen. Bitte», erklärt der Bundesrat.

12:29 Die Lage in der Schweiz sei eine «sehr beunruhigende», fährt Berset weiter. Das Ziel der Verringerung von Neuinfektionen bis zu den Festtagen würde nicht erreicht, wenn man keine Massnahmen ergreife.

Die Stagnation sei auf sehr hohem Niveau, die Reproduktionszahl steige in zahlreichen Kantonen. Heute richte Berset wieder ein Appell an die Bevölkerung, die Situation müsse allen Sorgen bereiten.

Der Schweizer Weg, der Teil-Lockdown, sei zwar besser für die Gesellschaft, habe aber einen Preis. Man müsse, wenn er nicht mehr funktioniere, sehr schnell eingreifen. Der Bund dürfe sich nicht erlauben, die zweite Welle wieder steigen zu lassen.

12:25 Das Wort liegt nun bei Alain Berset. Es sei ihm ein Vergnügen, hier zu sein, und die Lage vor Ort beobachten zu können. Der Kontakt zwischen Bund und Kanton funktioniere sehr gut, sagt der Bundesrat.

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Bundesrat Alain Berset im Abklärungs- und Testzentrum in Muttenz BL. - Keystone

Die Regierungsräte und der Bundesrat hätten heute ein Spital besucht. Das Hauptproblem in der zweiten Welle sei vor allem, dem Personal genügend Ruhe zu geben. Der Druck, der auf dem Gesundheitspersonal laste, dürfe nicht weiterhin verbleiben.

Auch hätte die Gruppe ein Test- und Abklärungszentrum besucht.

12:20 Thomas Weber zur Lage in Basel-Landschaft: Die Sache sei «nicht gegessen», bis in den Frühling würden die Massnahmen des Bundesrats den Kanton begleiten. Baselland habe deshalb Massnahmen bis in den Januar ergriffen.

Der Reproduktionswert liegt im Baselbiet bei 1,0. «Das Ziel muss sein, dass wir diese Zahl wieder herunterbringen», erklärt Weber.

12:15 Der Beginn der Medienkonferenz verzögert sich um etwa fünf Minuten.

Gesundheitsminister Alain Berset ist heute im Kanton Baselland zu Besuch. Wie bei den anderen kantonalen Besuchen auch, hat er das Kantonsspital und die Contact-Tracing-Einrichtungen besucht.

Baselbieter Gesamtregierungsrat
Der Baselbieter Gesamtregierungsrat. - sda - Keystone/Dominique Spirgi

Anschliessend gibt es eine Medienkonferenz mit den Regierungsräten Thomas Weber und Kathrin Schweizer. Weber ist Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion, Schweizer ist Vorsteherin der Sicherheitsdirektion.

Baselland verzeichnet steigende Fallzahlen

Gestern vermeldete der Kanton Baselland 174 Neuinfektionen des Coronavirus. Das waren 17 mehr als am Vortag. Baselland ist zwar nicht der alleinige Problemkanton: Die Fallzahlen steigen auch in Thurgau, St. Gallen, Solothurn, Schwyz, Schaffhausen und Nidwalden an, wie SRF berichtet.

Von diesen Kantonen hat das Baselbiet die dritthöchste 7-Tages-Inzidenz von 47,4 – nach St. Gallen (59) und Schaffhausen (57). Laut SDA hat Basel-Landschaft in der 14-Tages-Inzidenz den Nachbarkanton Basel-Stadt überholt.

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