Starker Sonnensturm könnte Polarlichter in die Schweiz bringen
In der Nacht auf Samstag sowie auf Sonntag könnten über der Schweiz Polarlichter zu sehen sein. Dies, weil die Sonne zur Zeit sehr aktiv ist. Gerade schleuderte sie zweimal grosse Mengen Plasma ins Weltall.
Derzeit seien zwei koronale Massenauswürfe, also riesige Wolken aus Sonnenplasma, auf dem Weg zur Erde. «Wir wissen aber nicht, ob es einen direkten Treffer gibt oder einen Streifschuss.» Dies erklärte Sami Solanki, Direktor am deutschen Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung.
Koronale Massenauswürfe könnten G3-Stürme auslösen
Einer der Auswürfe werde in den frühen Morgenstunden des Samstags erwartet, der andere am Samstagabend. Erreichen die koronalen Massenauswürfe die Erde, können sie geomagnetische Stürme erzeugen. Die US-Wetterbehörde NOAA (National Oceanic and Atmospheric Administration) erwartet Stürme der Kategorie G3.
Die in grossen Teilen der Schweiz sichtbaren Polarlichter im Mai wurden von einem Sturm der Kategorie G5 ausgelöst, der höchsten Kategorie. Ausserdem könnten auch Wolken die Sicht auf das Polarlicht versperren. Solanki erklärte, dass man auch bei Massenauswürfen, die sich in Richtung Erde ausbreiten, im Voraus nur sehr ungenau sagen könne, wie stark sie ausfallen oder wie schnell sie sich ausbreiten.
Unsicherheit und Hoffnung
Genaueres sei erst etwa eine halbe Stunde vor dem Eintreffen der Plasmateilchen auf der Erde klar. Wenn Satelliten in etwa einer Million Kilometer Entfernung diese messen können.
Derzeit arbeite die Europäische Raumfahrtorganisation (ESA) aber an einer Sonde, die die Sonne aus einer seitlichen Beobachtungsposition kontinuierlich im Blick habe. Und so solche Sonnenaktivitäten früher und besser einschätzen könne. Somit sollen verbesserte Vorhersagen ermöglicht werden.