SRF Chef Matter rügt Brotz

Kathrin Röthlisberger
Kathrin Röthlisberger

Zürich,

Kurz vor der Abstimmung über die No-Billag-Initiative legt «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz seinen Lohn offen. Dies wurde von «SRF»-Direktor Ruedi Matter nicht gern gesehen. Mit einem Mail rief er die ganze Belegschaft dazu auf, solche «Einzelaktionen» zu unterlassen.

Die Aktion von Sandro Brotz soll bei «Srf»-Chef Ruedi Matter nicht gut angekommen sein.
Die Aktion von Sandro Brotz soll bei «Srf»-Chef Ruedi Matter nicht gut angekommen sein. - Keystone

Die No-Billag-Abstimmung endete für «SRF» erfolgreich. Mit 72 Prozent Stimmen für einen öffentlich-rechtlichen Sender in der Schweiz fiel die Entscheidung der Bevölkerung eindeutig aus.

Das Wichtigste in Kürze

  • Vor der No-Billag-Abstimmung legte «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz seinen Lohn offen.
  • Brotz soll kurz darauf von SRF-Direktor Ruedi Matter gerügt worden sein.
  • Dieser schickte ein Massenmail an seine ganze Belegschaft.

Im Leutschenbach fieberte man dennoch mit grosser Aufregung dem Abstimmungssonntag entgegen. Hätte eine Annahme der Initiative doch die Zukunft von «SRF» gefährdet.

Gerade während der Tage kurz vor dem Abstimmungssonntag blickte die Öffentlichkeit mit besonderem Interesse auf den Sender. Dort wollte man Schlagzeilen auf jeden Fall vermeiden.

Chef reagiert mit Massenmail auf Einzelaktion

Da passte die Aktion von «Rundschau»-Moderator Sandro Brotz (48) kaum ins Konzept. Wenige Tage vor dem Abstimmungssonntag legte der TV-Mann vor laufender Kamera seinen Jahreslohn von 130'000 Franken offen.

Brotz' Aktion wurde von «SRF»-Chef Ruedi Matter (64) wohl wenig gutgeheissen. Wie «Blick» berichtet, soll Matter mit einem Rundschreiben an seine Mitarbeiter die Belegschaft aufgefordert haben, auf solch spontane Einzelaktionen zu verzichten.

Laut dem «Sonntagsblick» soll die E-Mail intern durchaus als Rüge gegenüber dem «Rundschau»-Moderator gewertet werden. Matter selbst dementiert dies jedoch: «Sandro ist von mir nicht gerügt worden. Selbstverständlich habe ich mich mit ihm direkt ausgetauscht – in durchaus kollegialem Ton», so der «SRF»-Chef. Matter ergänzt, dass die SRG ihre Lohnstrukturen schon vor einiger Zeit transparent gemacht habe. So sei der Lohn von Sandro Brotz keine Neuigkeit.

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