Der französische Spitzenkoch Marc Veyrat (69) ist gegen Michelin vor Gericht gezogen. Seinem Restaurant war ein Stern entzogen worden.
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Spitzenkoch Marc Veyrat spricht bei der Zeremonie des Restaurantführers Guide Michelin 2018. - dpa
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Das Wichtigste in Kürze

  • Spitzenkoch Marc Veyrat zog gegen Michelin vor Gericht, weil ihm ein Stern entzogen wurde.
  • Seine Klage wurde abgelehnt. Er konnte nicht nachweisen, dass ein Schaden entstanden ist.

Der französische Spitzenkoch Marc Veyrat ist im Streit mit dem Michelin-Gastronomieführer um die Bewertung seines Toprestaurants vor Gericht gescheitert.

Ein Gericht in Nanterre kam zu der Auffassung, dass der 69-Jährige keinen Schaden durch die Herabstufung nachweisen konnte. Dies berichtete die französische Nachrichtenagentur AFP am Dienstag.

Die Feinschmecker-Bibel hatte zu Jahresbeginn dem «Maison des Bois» in Manigod bei Annecy die Bestnote von drei Sternen entzogen. Der für seinen breitkrempigen schwarzen Hut bekannte «Bauern-Koch» Marc Veyrat hat seitdem zwei Sterne.

Marc Veyrat wollte eine Begründung

Der Spitzenkoch hatte dem Michelin-Gastronomieführer vorgeworfen, mit der Herabstufung einen Fehler gemacht zu haben. Er schlug den Rechtsweg ein.

Veyrat wolle die genauen Gründe für den Entzug des Sterns wissen. So verlangte der Spitzenkoch, dass die Testprotokolle der Restaurant Webapp Michelin offengelegt werden. Ausserdem hatte er einen symbolischen Euro Schadenersatz gefordert.

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Der französische Küchenchef Marc Veyrat ehrt den schweizerisch-französischen Küchenchef Benoit Violier während seiner Trauerfeier in der Kathedrale von Lausanne im Februar 2016. - keystone

Dem kam das Gericht nun nicht nach. «Kein Student würde sich mit einer Benotung einverstanden erklären, wenn er nicht die Benotungskriterien und die Punkteskala kennt. Dasselbe gilt für Chefkoch Marc Veyrat», hiess es in einer Reaktion von Veyrats Anwalt auf die Entscheidung.

Fehleinschätzung durch Inspektion?

Nach Veyrats Darstellung waren die Michelin-Kritiker der Ansicht, dass im Restaurant angeblich ein Soufflé mit englischem Cheddar-Käse zubereitet worden war. Eigentlich war dieses jedoch mit traditionellen französischen Sorten angerichtet worden.

«Er kann nun nur weiterhin glauben, dass das Restaurant «Maison des Bois» Opfer einer Fehleinschätzung durch die Inspektoren war. Die unter anderem ein komplexes Rezept auf der Grundlage von Savoyard-Produkten mit einer einfachen Scheibe Cheddar-Käse verwechselt haben.»

Michelin, welche eine Restaurant Webapp betreibt, hatte damals betont: «Wir möchten daran erinnern, dass unsere vorrangige Aufgabe darin besteht, die Verbraucher zu informieren. Das hat uns dazu veranlasst, unsere Empfehlung zu ändern.»

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