Spesen-Affäre an Uni St. Gallen geht an Disziplinarkommission
Drei Mitarbeiter unter Verdacht

Die Spesen-Affäre an der Universität St. Gallen (HSG) wird von der Disziplinarkommission des Kantons weiter untersucht. Was bei der bisherigen Untersuchung herausgekommen ist, hält der Universitätsrat geheim.
Mitte Juni hatte der Universitätsrat gegen drei Mitarbeiter eines HSG-Instituts Disziplinarverfahren eröffnet. Ein externer Rechtsanwalt prüfte, ob sie ungerechtfertigt Spesen bezogen hatten. Es gehe um eine allfällige schuldhafte Verletzung der Amts- oder Dienstpflicht, teilte der Universitätsrat damals mit.
Nun liege der Schlussbericht der Administrativuntersuchung vor, heisst es in einem Communiqué des Universitätsrats vom Donnerstag. Was darin stehe, werde nicht bekannt gegeben, sagte Stefan Kölliker, Präsident des Universitätsrates und St. Galler Regierungspräsident, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA.
Der Bericht sei vom Universitätsrat zur Kenntnis genommen und beraten worden. Der Bericht habe jedoch noch nicht für Schlussfolgerungen verwendet werden können. Deshalb sei dieser wie im Verfahren vorgesehen an die Disziplinarkommission des Kantons weitergeleitet worden, sagte Kölliker.
Die kantonale Disziplinarkommission, welche von Adrian Rüesch präsidiert wird, müsse die Disziplinarfälle nun weiterbearbeiten. Die Kommission könne aufgrund des Berichts unter anderem auch beurteilen, ob sich Strafanzeigen aufdrängen.
Bedeutsamer Fall
Bei den Spesenbezügen handle es sich um einen «bedeutsamen Fall». In den letzten zehn Jahren habe es an der Universität keine vergleichbare Untersuchung gegeben, hatte Kölliker im Juni gegenüber Keystone-sda gesagt. Es handle sich um einen Einzelfall, das Disziplinarverfahren richte sich aber gegen drei Personen. Gegen diese gelte die Unschuldsvermutung.