Die SRG kündet direkt nach dem Nein zu No Billag Sparanstrengungen an. Damit überraschte Generaldirektor Gilles Marchand alle. Nur: Wie viel Blut fliesst am Leutschenbach wirklich?
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Generaldirektor der SRG SSR Gilles Marchand. (Archivbild) - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Nach dem Nein zu No Billag kündete die SRG ein Sparprogramm an.
  • Rund 100 Millionen Franken weniger sollen es sein.
  • Ein grosser Teil davon hätte die SRG ohnehin sparen müssen.

Im Moment des wichtigsten Sieges in ihrer jahrzehntelangen Geschichte zeigte die SRG-Spitze am Nachmittag des Abstimmungssonntags Bescheidenheit. Trotz der klaren Ablehnung der No Billag-Initiative habe man die Kritik gehört, erklärte Generaldirektor Gilles Marchand.

Und SRF-Chef Ruedi Matter gab im Nau-Interview offen zu, dass SRF & Co. in der Vergangenheit zu selbstsicher aufgetreten seien. In der Folge kündete die SRG ein Sparprogramm im Umfang von 100 Millionen Franken an.

SRF-Boss Ruedi Matter nimmt im Interview Stellung zur Ablehnung der No Billag-Initiative - Nau

Das kam insbesondere im bürgerlichen Lager gut an. Nur: Wahnsinnig einschneidend ist der Einschnitt nicht. Denn 50 Millionen Franken muss die SRG ohnehin sparen, weil die Landesregierung die Einnahmen der SRG auf 1,2 Milliarden Franken gedeckelt hat.

Muss bei Radio und TV «Blut fliessen»?

Weitere 20 Millionen sollen reinvestiert werden – etwa in Angebote für Jugendliche. Den Restbetrag spart die SRG wohl weg, weil mit sinkenden Werbeeinnahmen gerechnet werden muss. «Blut fliessen», wie es Medienpionier Roger Schawinski vor der Abstimmung gefordert hatte, muss also nur in geringem Masse.

Federn lassen müssen durch das Spar-Päckli die Bereiche Infrastruktur, Verwaltung, Technik und Immobilien, erklärte die Führung der öffentlich-rechtlichen Anstalt. Das Programm an sich soll wenn irgendwie möglich verschont werden. Details will die SRG im Sommer kommunizieren.

Die Umsetzung des Fitnessprogramms soll dann 2019 starten und innert fünf Jahren umgesetzt werden.

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