Sozialleistungen 2018 stabil - Alte mehr, Arbeitslose weniger
Die Ausgaben für Sozialleistungen war 2018 recht stabil. Seit 1990 hat sich der Anteil stetig erhöht und liegt aktuell bei etwa 25 Prozent des BIP.

Das Wichtigste in Kürze
- Der Anteil Sozialausgaben liegt in der Schweiz bei etwa 25 Prozent des BIP.
- In anderen mitteleuropäischen Ländern liegt dieser Anteil höher.
- In Süd- und Mitteleuropa betragen die Ausgaben zehn Prozent weniger als im Rest Europas.
- In der Schweiz sind die Ausgaben im Bereich Alter 2018 um 1,3 Milliarden gestiegen.
Aktuell dürfte es ziemlich anders sein, aber 2018 waren die Ausgaben für Sozialleistungen ungefähr gleich wie im Jahr davor. Im Bereich Alter wurde mehr ausgegeben, dafür war die Arbeitslosigkeit wegen der relativ guten Konjunkturlage tiefer. 20'795 Franken kosteten die Sozialleistungen die Wohnbevölkerung pro Kopf und Jahr.
Das war ein bisschen weniger als 2017 und ein bisschen mehr als 2016. 1990 schlugen die Sozialleistungen erst um etwa halb so viel zu Buche. Seit damals stieg der Prozentsatz der Sozialleistungen am Bruttoinlandprodukt (BIP) von 15,6 auf 25,7 Prozent. In den letzten Jahren hatte er sich auf 25-26 Prozent eingependelt.
Geringere Belastung in anderen europäischen Ländern
In anderen mitteleuropäischen Länder wurden die Einzelnen zwar geringer belastet. Beispielsweise mit 20'054 Franken in Deutschland, 18'611 Franken in Schweden oder 14'710 in Italien. Aber der Anteil am BIP war in fast allen diesen Ländern höher als in der Schweiz. Am höchsten war er in Frankreich, wo 31,7 Prozent des BIP für Sozialleistungen aufgewendet wurde.

In den süd- und osteuropäischen Ländern lagen die Sozialausgaben gemessen am BIP bis zu 10 Prozentpunkte tiefer als in Mitteleuropa. Dies belegen die Zahlen des Europäischen Statistischen Amts Eurostat (2017) belegen.
In allen Ländern machten Leistungen für Alter und Gesundheit den Hauptharst aus. In der Schweiz schluckte die AHV etwa ein Viertel der Sozialausgaben, gefolgt von der beruflichen Vorsorge mit über einem Fünftel. Ein knappes Sechstel verschlang die Krankenversicherung, danach folgte lange nichts.
Sozialleistungen in Bereich Alter gestiegen
Die öffentliche Finanzierung des Gesundheitssystems (Spitäler) nahm mit 7,4 Prozent Rang vier der Ausgaben-Hitparade ein. Gefolgt von der obligatorischen Unfallversicherung und den Familienzulagen mit je 3,4 Prozent. Erst dahinter kam die Arbeitslosenversicherung mit 3,2 Prozent.
In der Schweiz stiegen die Sozialleistungen im Bereich Alter 2018 um 1,3 Milliarden Franken. Vor allem, weil es mehr Bezüger gab. Obwohl die Arbeitslosigkeit ein vergleichsweise schmales Ausgabensegment bildet, konnten dort 0,7 Milliarden Franken gegenüber dem Vorjahr gespart werden. Das kompensierte die Mehrkosten für das Alter beinahe.