Dank Mona Vetsch ist das Onlyfans-Model Lyviane bekannt. Nau.ch ist nach der Ausstrahlung bei ihr zu Besuch. Dabei spricht sie Klartext über ihre Finanzen.
«Steht in keinem Verhältnis»: So viel verdient Lyviane als OnlyFans-Creator. - Nau.ch/Riccardo Schmidlin

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Onlyfans-Model Lyviane wurde dank Mona Vetsch schweizweit bekannt.
  • Doch: Die Auswirkungen auf ihr Business hielten nur drei Tage lang.
  • Als Nau.ch ihr einen Besuch abstattet, spricht sie über die Doku, Finanzen und Feminismus.
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«Ich kannte Mona vorher nicht», sagt das Aargauer Onlyfans-Model Lyviane, als Nau.ch sie zwei Wochen nach der Ausstrahlung von «Mona mittendrin» besucht. Denn: «Ich schaue sonst eigentlich kein Fernsehen.»

Aber von vorne.

Mona Vetsch wagte sich für ihre Sendung in die Welt der Pornografie. Dabei stiess das SRF-Aushängeschild an ihre Grenzen. Auch wegen der schlüpfrigen Gespräche mit Lyviane über ihre Filmli auf der Erotik-Plattform. Diese holte für den SRF-Dreh sogar ihren XL-Dildo, der im Dunklen leuchtet, aus der Schublade.

«Kannte Mona vorher nicht»: So kam Lyviane in die SRF-Doku. - Nau.ch/Riccardo Schmidlin

Lyviane wurde zufällig und spontan im Rahmen der Basler Erotikmesse Extasia für die Doku angefragt. «Soll ich das wirklich machen?», war ihr erster Gedanke.

SRF-Doku brachte Lyviane nur 300 bis 400 Franken ein

Ein Fan, der den Kontakt dem SRF-Team vermittelt hat, beruhigte sie aber: Sie müsse sich keine Gedanken machen. Und dann: Am nächsten Tag schon stand das Kamerateam in ihrer Wohnung.

Die Teilnahme hat sich für Lyviane, die eigentlich anders heisst, ausbezahlt. Nach der Ausstrahlung kamen «zwischen 70 und 80 neue Fans» dazu. «Ich habe sonst nie so viele Fans auf einen Schlag gekriegt», staunt die 31-Jährige.

Haben Sie jemanden auf OnlyFans abonniert?

Ein Abo für die FSK-18-Inhalte kostet vier Dollar (3.66 Franken). Davon bleiben ihr nach einem Abschlag von 20 Prozent für die US-amerikanische Plattform rund drei Franken. Wer mehr von Lyviane sehen, sie in masturbatorischer Absicht oder beim Vergnügen mit anderen sehen will, muss extra bezahlen.

«Insgesamt kamen so 300 bis 400 Franken zustande», verrät sie. «Weltbewegend» sei Monas Sendung also nicht gewesen. Dazu komme: Ein Grossteil von Monas Zuschauern hat das Abo inzwischen nicht mehr verlängert.

«70 bis 80 Fans»: So viele Fans kamen nach SRF-Ausstrahlung dazu. - Nau.ch/Riccardo Schmidlin

Bezüglich Finanzen spricht Lyviane im Nau.ch-Interview Klartext. «Ich verdiene so viel, wie ich in einer Festanstellung bei 100 Prozent verdienen würde: zwischen 3000 und 4500 Dollar

Das sind umgerechnet rund 2700 bis 4200 Franken. «Es gibt sicher Lukrativeres als Onlyfans», sagt sie.

Lyviane gönnt sich nur kurze Pausen

Setzt man den Ertrag in Vergleich mit dem Aufwand, sieht die Rechnung noch krasser aus. Zum Job gehört neben anzüglichen Fotos und Videos auch der Austausch mit den Fans bis spät in die Nacht. Dazu muss Lyviane Werbung betreiben und ihre Inhalte auf Social Media erstellen.

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Lyviane und Mona Vetsch an der Erotikmesse Extasia: Sie will hier Werbung machen für ihren OnlyFans-Kanal.
srf vetsch
Lyvianes Kundschaft sei ein bunter Mix von Jung bis Alt, Singles und Familienvätern – mit unterschiedlichsten Vorlieben.
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Um Geld zu verdienen, chattet Lyviane auf der Internetplattform OnlyFans mit ihren «Fans». Um einigermassen über die Runden zu kommen, ist sie bis 14 Stunden online.
Mona Vetsch laufen an der Pornomesse kuriose Figuren über den Weg.

Denn: Lyviane muss sich bemerkbar machen, damit sie abonniert wird. Eine Stöber-Funktion gibt es bei Onlyfans nicht. Die User müssen einen Link zu ihrem Profil haben oder ihren exakten Nutzernamen kennen.

Da ackert die Aargauerin auch mal über zwölf Stunden pro Tag. Und das sieben Tage die Woche. «Wenn, dann liegen nur einige Stunden Pause drin.» Bei einer längeren Offline-Phase würde das Geschäft einbrechen.

Sie findet, sie verdiene zu wenig. «Zu dem ganzen Invest, das ich tätige, steht das in keinem Verhältnis.» Extrabatzen gibt es dann und wann im Rahmen einer Zusammenarbeit mit Firmen, etwa im Dessousgeschäft.

«Keine Zeit, mir darüber Gedanken zu machen»: Das denkt Lyviane über Feminismus. - Nau.ch/Riccardo Schmidlin

Was macht es mit Lyviane, ihren Körper online zu verkaufen? Sie betont: «Das hat mit Unterordnen nichts zu tun. Ich sehe es eher als Privileg, wenn man ein Foto von mir kaufen darf.»

Stimmen, dass das Erotikgeschäft die Objektifizierung von Frauen fördere, nehme sie zur Kenntnis. Sie meint dazu nur: «Ich wünschte, ich hätte die Ressourcen, mir über solche Dinge Gedanken zu machen.» Doch Zeit sei Geld. «Und diese Zeit investiere ich lieber in andere Dinge.»

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