Die Mähsaison bringt jedes Jahr tausende Rehkitze in Gefahr. Aufnahmen von Nau.ch-Videoreporter Nico zeigen, wie die Tiere vor dem Tod gerettet werden.
Nau.ch-Videoreporter Nico dokumentiert eine Rehkitzrettung in Herrliberg ZH. - Nau.ch
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die landwirtschaftlichen Maschinen stellen eine grosse Gefahr für Wildtiere dar.
  • Jedes Jahr werden unzählige Rehkitze auf den Feldern vermäht.
  • Nau.ch-Reporter Nico dokumentiert in Herrliberg ZH die Rettung solcher Jungtiere.
  • Noch vor dem Mähen werden so in acht Einsätzen fünf Tierchen gerettet.

Jährlich sterben Tausende Wildtiere in der Mähsaison. Vor allem für Rehkitze stellen die landwirtschaftlichen Maschinen eine grosse Bedrohung dar. Grund dafür: Die Mähsaison und die Setzzeit der Rehe fallen zusammen. Gefährlich für die Rehe ist, dass sie sich im Gras verstecken und anfangs nicht fliehen.

Nau.ch-Videoreporter Nico Leuthold hilft regelmässig bei der Rehkitzrettung an der Zürcher Goldküste. Und dokumentiert den gesamten Ablauf. In acht Morgen-Einsätzen hat er so schon geholfen, fünf Tierchen zu retten. «Es ist jedes Mal eine grosse Freude», sagt er.

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Um vier Uhr morgens treffen sich der Wildhüter und das Rettungsteam auf dem Feld.
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Mit einer Drohne wird das gesamte Feld überflogen.
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Nau.ch-Videoreporter Nico überwacht den Bildschirm. Durch genaues Beobachten können diverse Wärmepunkte aufgezeichnet werden.
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Danach werden die unterschiedlichen Wärmepunkte markiert. Mit einer Holzschachtel können die Rehkitze eingefangen werden.
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Dabei ist höchste Vorsicht geboten: Die Rehkitze sind oft noch sehr klein und können schnell übersehen werden.

Am Abend zuvor werden die Vorbereitungen getroffen. Die Bauern informieren die Jagdaufseher, wo sie zu mähen planen. Denn zu den Aufgaben der Jäger gehört auch die Hege, der Schutz des Wildes in ihrem Revier.

Damit kommt dann auch der Pilot zum Einsatz. Er recherchiert mögliche Gefahren, wie beispielsweise Stromleitungen oder starke Gefälle.

Um vier Uhr morgens geht es los. Mithilfe von Wärmebild-Drohnen fliegt Nico die Felder systematisch ab. Je nach Drohne und Kameraqualität kann er unterschiedliche Höhen einstellen.

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Auf einem Bildschirm kann die genaue Route der Drohne mitverfolgt werden. - Nau.ch/ Simone Imhof

Auf einem Bildschirm können Pilot Nico und Jäger die Aufnahmen der Drohnen ganz genau beobachten. Sobald ein Wärmepunkt sichtbar ist, wird dieser markiert.

Rehkitze sind kaum zu sehen

Nachdem das ganze Feld abgeflogen wurde, geht der Jäger ins Feld und untersucht die verschiedenen Wärmepunkte. Dann ist höchste Vorsicht geboten: Der Jäger muss aufpassen, keines der Rehkitze zu treten. Denn die Tierchen sind noch sehr klein und auf den ersten Blick kaum zu sehen. Mit einer Holzschachtel können die Jungtiere dann eingefangen und gerettet werden.

Haben Sie schon mal ein Rehkitz gesehen?

Wer helfen will, muss früh aufstehen: Die Rehkitzrettung ist in der Regel nur bis 7.30 Uhr möglich, da die Sonneneinstrahlung danach die Wärmebildkamera stört.

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Die Rehkitze werden in einer Holzschachtel eingefangen und können so gerettet werden. - nau.ch

Trotz dieser Rettungsaktionen kommt es leider immer wieder vor, dass Rehkitze während der Mähsaison getötet werden. Tierschützer appellieren oft an die Landwirte, vorsichtig zu sein. Doch die Jungtiere haben oft noch keinen Fluchtinstinkt entwickelt, weshalb sie vielfach nicht gesehen werden.

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