Der Bundesrat will die Treibhausgas-Emissionen in der Bundesverwaltung senken. Auch der militärische Teil muss dran glauben.
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Bundesrätin Sommaruga will den Klimawandel in der Bundesverwaltung bekämpfen. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Der Bundesrat hat beschlossen, die CO2-Emissionen in der Bundesverwaltung zu senken.
  • Die Verwaltung soll seine Emissionen bis 2030 um 50 Prozent reduzieren.
  • Auch das Verteidigungsdepartement VBS soll 35 Prozent einsparen.

Klima-Pläne nicht nur unter den Parteien - Auch der Bundesrat hat ein «Klimapaket Bundesverwaltung» beschlossen. Mit diesem will er an die Energiestrategie 2050 anknöpfen und die Treibhausgas-Emissionen stärker senken.

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Wie Umweltministerin Sommaruga am Mittwoch erklärt, habe die zivile Bundesverwaltung zwar schon eine Vorbildfunktion. Dies durch ein seit 1999 bestehendes Ressourcen- und Umweltmanagement-System. Auch engagiere sich die Verwaltung, beispielsweise gemeinsam mit der ETH, für einen innovativen Umgang mit der Energie.

Doch das reiche nicht.

Klimaneutral bis 2030

Mit dem «Klimapaket Bundesverwaltung» werden die Anstrengungen verstärkt. Bis 2030 soll die Bundesverwaltung die Treibhausgas-Emissionen um 50 Prozent gegenüber dem Ausgangsjahr 2006 senken. Dies gilt auch für ihre dezentralen Einheiten wie die ETH.

Zudem soll auch das VBS (militärischer Teil) seine Emissionen um 35 Prozent streichen. Die restlichen Emissionen der Verwaltung und des VBS sollen vollständig durch Emissions-Zertifikate im Ausland kompensiert werden. So soll also eine Klima-Neutralität entstehen.

Massnahmen gegen Klimawandel

Zur Umsetzung des Klimapakets setzt der Bundesrat mehrheitlich auf bereits bekannte Massnahmen. Diese betreffen die Bereiche Flugverkehr, Fahrzeugflotte, Gebäude sowie mehr Transparenz zu den klimabezogenen Anstrengungen.

So sollen beispielsweise die Flugkilometer auf europäischen Kurz- und Mittelstrecken reduziert werden. Auf europäischen und interkontinentalen Flügen soll vermehrt Economy- statt Business-Klasse geflogen werden

Oder das VBS revidiert bis Ende 2020 die Weisung über die ökologischen Grundsätze der Beschaffung und Nutzung von Verwaltungsfahrzeugen. Dies hat zum Ziel, die Fahrzeugflotte im Rahmen der Erneuerung stärker auf energieeffiziente Fahrzeuge umzustellen.

Zudem sollen Verwaltungsgebäude des Bundes sollen mit Ladestationen für Elektrofahrzeuge ausgerüstet werden.

Jährlicher Bericht an Bundesrat

Die zivile Bundesverwaltung emittiert rund 40’000 Tonnen CO2eq pro Jahr (Stand 2018). 53% waren auf Flugreisen zurückzuführen, 21% auf den Wärmeverbrauch und 15% auf den Stromverbrauch.

Im VBS sind es gar 205'000 Tonnen CO2 pro Jahr. Die betreffenden Fachstellen wurden über den Auftrag informiert und erstatten dem Bundesrat darüber jährlich Bericht. Erstmals Ende 2021.

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