Eine Umfrage ergab, dass es in der Tram und im Bus häufiger zu sexueller Belästigung kommt als in Bars und Clubs.
sexuelle belästigung bus
Laut einer Umfrage kommt es häufiger zu sexueller Belästigung in Bus und Tram als in Bars und Clubs. (Symbolbild) - Unsplash

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rate von sexueller Belästigung in Bus und Tram liegt hoch.
  • Die Gründe scheinen vielschichtig zu sein.
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Sexuelle Belästigung findet häufiger auf der Strasse und im öffentlichen Verkehr statt als in Bars oder Clubs. Dies geht aus Daten hervor, die von den Städten Bern und Zürich gesammelt wurden.

Die Zahlen wurden mit Hilfe der Online-Tools «Zürich schaut hin» und «Bern schaut hin» ermittelt. Die Gründe für diese hohe Anzahl an Vorfällen im öffentlichen Verkehr scheinen vielfältig.

Regula Bühlmann, Leiterin der Fachstelle für Gleichstellung von Mann und Frau der Stadt Bern, erklärt laut SRF: «Wir können uns vorstellen, dass dem so ist, weil es dort viele Menschen hat.» Sie fügt hinzu: «Es ist schwer, die Übersicht zu behalten und zu schauen, was passiert eigentlich. Und dort ist es auch schwer, sich auszuweichen.»

Viele junge Frauen in Bus und Tram sexuell belästigt

Ein Drittel aller jungen Frauen in Bern und Zürich gab an, im öffentlichen Verkehr mindestens einmal belästigt worden zu sein. Die Formen dieser Belästigung variieren dabei von anzüglichen Gesten über verbale Äusserungen bis hin zu ungewollten Berührungen.

Bühlmann betont, dass es hierbei nicht um strafrechtlich relevante Gewaltdelikte geht, sondern um alltägliche Grenzüberschreitungen. «Es ist ein wichtiger Teil der Kampagne 'Bern schaut hin', dass wir auch die Bevölkerung zu Zivilcourage aufrufen. Dass wir sie dazu aufrufen, hinzuschauen, hinzustehen und Betroffene zu unterstützen», so Bühlmann.

Aber nicht nur die Bevölkerung ist gefordert – auch die ÖV-Branche muss aktiv werden. In Zürich weisen Plakate in Bussen auf Meldestellen hin. In Bern sensibilisiert das Verkehrsunternehmen «Bernmobil» seine Fahrgäste mit Verhaltensregeln.

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