In Baden AG landeten Flyer von Scientology in den Briefkästen – trotz Aufklebern, die Werbung verbieten. Die Sekte schiebt einer externen Firma die Schuld zu.
Ein «Stopp-Werbung»-Kleber auf einem Briefkasten.
Ein «Stopp-Werbung»-Kleber auf einem Briefkasten. - Keystone Symbolbild
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Das Wichtigste in Kürze

  • Scientology macht in Bade AG mit Flyern Werbung für ihre App und den eigenen TV-Sender.
  • Diese landen auch in Briefkästen, die mit «Stopp-Werbung»-Klebern versehen sind.
  • Die Organisation schiebt die Schuld einer externen Firma zu, welche die Flyer verteilt.

Scientology macht derzeit mit Flyern Werbung für ihre App und den eigenen TV-Sender. Diese landeten in Baden AG auch in Briefkästen mit einem «Stopp-Werbung»-Aufkleber.

«Wenn Leute keine Werbung erhalten möchten, respektieren wir diesen Wunsch normalerweise», nimmt Jürg Stettler, Präsident der Scientology Kirche Zürich, gegenüber der «Aargauer Zeitung» Stellung. Dieses Mal habe man jedoch einer externen Firma den Auftrag erteilt. Diese habe sie dann wohl zusammen mit anderem Werbematerial in die Briefkästen gelegt», so Stettler.

Der Sitz von Scientology in Basel.
Der Sitz von Scientology in Basel. - Keystone

Experte nimmt Scientology die Entschuldigung nicht ab

Das bezweifelt Religionswissenschaftler Georg Otto Schmid, der sich seit Jahren mit der Sekte auseinandersetzt: «Immer wieder hören wir davon, dass sich Scientology-Verteiler um die Aufkleber an Briefkästen foutieren», sagt er zur Zeitung. Den Vorwurf weist Stettler als «schlicht nicht zutreffend» zurück.

Dass Scientology gerade im Aargau Werbung macht, ist laut Schmid kein Zufall: Einige Gründungsmitglieder der Sekte würden aus dem Kanton stammen. «Auch heute noch ist Scientology im Aargau verhältnismässig gut vertreten.» Er schätzt, dass rund 150 aktive Anhänger im Kanton Aargau wohnen. Das bestätigt auch Stettler.

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