Laut einer Studie der Uni Bern könnte ein körpereigenes Protein, das vom menschlichen Immunsystem produziert wird, eine Covid-19-Infektion aufhalten.
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Ein neuer Therapieansatz mit einem körpereigenen Protein verspricht grosse Erfolge bei einer Infektion mit dem Coronavirus. - Keystone
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Das Wichtigste in Kürze

  • Eine Studie über einen neuen Therapieansatz gegen das Covid-19 weckt Hoffnung.
  • Ein körpereigenes Protein könnte eine Infektion mit dem Virus verhindern.
  • Die Wissenschaftler konnten die Wirkung im Tiermodell nachweisen.

Ein Protein, das vom menschlichen Immunsystem produziert wird, kann Coronaviren stark hemmen, darunter auch SARS-CoV2, den Erreger von Covid-19. Dies wecke Hoffnungen auf neue Therapieansätze, teilte die Universität Bern am Dienstag mit.

Die Studie zeige, dass ein körpereigenes Protein unseres Immunsystems das neue Coronavirus an der Fusion mit Wirtszellen hindere. Diese Entdeckung stammt vom Institut für Virologie und Immunologie der Uni Bern sowie vom Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen.

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Auch die Uni Bern war an der Studie beteiligt. Ein körpereigenes Protein unseres Immunsystems könnte das neue Coronavirus an der Fusion mit Wirtszellen hindern. - Keystone

«Daraus lassen sich Hinweise auf mögliche Behandlungsstrategien ableiten». Dies sagt Ko-Autorin Stephanie Pfänder von der Ruhr-Universität Bochum in der Mitteilung. In der Studie wurde untersucht, welche Faktoren Coronaviren daran hindern, vom Tier auf den Menschen überzuspringen.

Körpereigenes Protein hindert Auslösung der Infektion

Es sei nun gelungen, «sozusagen die Nadel im Heuhaufen zu finden», wird Thiel zitiert. Das sogenannte LY6E-Protein hindert Coronaviren daran, eine Infektion auszulösen.

Schon früher hatten Forschende herausgefunden, dass das LY6E-Protein die Infektiosität von Grippe auslösenden Influenzaviren verstärkt. Neu ist die Entdeckung, dass LY6E auf Coronaviren im Vergleich zu Grippeviren den gegenteiligen Effekt hat: es verhindert die Infektion.

Coronavirus
Coronaviren unter dem Mikroskop. - National Institutes of Health/AFP/Archiv

Der Nachweis gelang im Tiermodell. Die Forschenden betonen, dass sich das im Experiment verwendete Maus-Coronavirus deutlich vom Erreger des aktuellen Covid-19-Ausbruchs unterscheidet. So löst es zum Beispiel kein schweres akutes Atemwegssyndrom, sondern Hepatitis aus.

Dennoch sei das Maus-Coronavirus weithin als Modell für das Verständnis der grundlegenden Konzepte der Coronavirus-Replikation.

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