Die Nachfrage nach Fanartikeln von der Schweizer Nati hängt immer auch von deren Erfolg ab. Das 1:0 gegen Kamerun kurbelt jedenfalls die Verkäufe an.
Schweizer Nati
In diesem Trikot läuft die Schweizer Nati nächste Saison auf. - puma.com
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Das Wichtigste in Kürze

  • Die Verkäufe für Fanartikel der Schweizer Nati rollten bisher nur schwach an.
  • Der erste Sieg gegen Kamerun scheint dies zu ändern.

Mit dem ersten Sieg der Schweizer Nationalmannschaft ist das WM-Feeling in der Schweiz doch noch angekommen. Trotz der Kritik am Turnierausrichter Katar oder dem ungewöhnlichen Zeitpunkt des Events. Ob nun viele Trikots verkauft werden oder nicht, hängt laut Sportartikelhändlern vor allem vom weiteren Erfolg der Nati ab.

Auch für den Detailhandel wäre es einfacher gewesen, wenn das Turnier in bewährter Manier im Sommer stattgefunden hätte. So sieht sich der Detailhandel wegen des ungewöhnlichen Zeitpunktes mit einer ganz anderen Ausgangslage konfrontiert als für gewöhnlich. Dazu kommt noch die Energiekrise und die steigende Inflation.

Ausserdem finden kaum Fanevents im öffentlichen Raum statt. So verzichten viele Städte auf Public Viewings. Und auch das Verbot der «One Love»-Armbinde kam bei Fans schlecht an.

WM 2022
Trotz der Boykott-Aufrufe für die WM 2022 wollen viele Fussballfans auch dieses Jahr ein Trikot wie Nati-Held Xherdan Shaqiri. - Keystone

Doch kaufen sich die Fans trotz allem ein Trikot ihrer Lieblingsmannschaft? Die grossen Sportartikel- und Kleidungshersteller zumindest erwarten von der Weltmeisterschaft immer noch ein Millionengeschäft. Konkret erhofft sich etwa Adidas (Hersteller des deutschen WM-Trikots) einen Umsatzschub von bis zu 400 Millionen Euro. «Im Vergleich zur WM 2018 verzeichnen wir eine stärkere Nachfrage», sagte ein Sprecher unlängst zur deutschen Nachrichtenagentur DPA.

Ähnlich sieht es bei Puma, dem Hersteller des Schweizer Nati-Trikots aus. Noch-Chef Björn Gulden glaubt, dass die Trikots und Schuhe beliebte Weihnachtsgeschenke werden. Adidas stattet bei der WM insgesamt sieben Nationalmannschaften aus, Puma deren sechs.

Im Detailhandel kam dies bisher so jedoch noch nicht an. Zumindest im Vorfeld der WM spürte man bei den Schweizer Detailhändlern nur wenig WM-Fieber. So wurden etwa bei Manor im Vergleich zur letzten WM vorab weniger Fanartikel verkauft. Dies sagte eine Sprecherin gegenüber der Nachrichtenagentur AWP.

Optimismus bleibt erhalten

Hört man sich in der Branche um, so ist der Optimismus aber noch nicht verloren gegangen. Nicht nur die Manor-Sprecherin, sondern auch der Vertreter der Migros-Tochter SportXX betonte: Wie viele Artikel verkauft werden, das hängt immer auch vom Erfolg der Nati ab. Und diese hat am (heutigen) Donnerstag ihren ersten Match gegen Kamerun mit 1:0 gewonnen.

Eine Bilanz will man daher etwa bei SportXX erst nach dem Turnier ziehen. Und auch bei Decathlon hat man «zum gegenwärtigen Zeitpunkt» noch keinen Vergleich der Verkaufszahlen mit vergleichbaren Anlässen durchgeführt.

Gar keinen Einbruch bei den Verkäufen sieht gar Ochsner Sport, der «offizielle Fanshop» der Nati: «Die Abverkaufszahlen befinden sich auf demselben Niveau wie bei anderen grossen Turnieren», so ein Sprecher.

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