Die steigende Inflation macht den Leuten in der Schweiz zu schaffen, denn Lebensmittel werden teurer. Angebote wie Caritas-Märkte werden jetzt vermehrt genutzt.
Fredy Burkhardt, Geschäftsführer der Brocki Bern, erklärt, dass die Teuerung im Brocki-Geschäft spürbar sei. - Nau.ch

Das Wichtigste in Kürze

  • Auch in der Schweiz werden die Lebensmittel teurer.
  • Aus diesem Grund müssen mehr Menschen auf ihr Geld achten.
  • Das spüren vor allem Institutionen wie die Caritas oder Suppenküchen.
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Die Inflation lässt in der Schweiz die Preise steigen. Das spüren auch jene, die bis anhin keine Probleme damit hatten, genügend Essen auf den Tisch zu bekommen.

Die Nachfrage nach günstigen Angeboten ist deshalb gross. Bei der Caritas kommen in den Märkten im Vergleich zum Vorjahr 40 Prozent mehr Leute.

Ukraine Krieg
Die Frequenz in den Caritas-Märkten ist seit März um 40 Prozent gestiegen. - Keystone

Das habe sich in zwei Phasen spürbar gemacht: zuerst im März wegen des Ukraine-Kriegs, danach im Juli, erklärt Caritas auf Anfrage.

Ältere nehmen Angebote vermehrt in Anspruch

«Die Kunden spüren den Druck der höheren Preise», sagt Thomas Künzler, Geschäftsleiter der Caritas-Märkte. Vor allem Früchte und Gemüse seien sehr beliebt. Aber auch Grundnahrungsmittel wie Öl und Teigwaren.

Spüren Sie die Inflation?

Unter den Kunden sei die Gruppe der Flüchtlinge mit dem Ukraine-Krieg deutlich gewachsen, so Künzler. Ansonsten würden vor allem ältere Personen und Working Poor den Markt aufsuchen.

Einkaufen ältere Person
Vor allem ältere Menschen suchen vermehrt Hilfsstellen auf. (Symbolbild) - Keystone

Das Brockenhaus «Brocki Bern» und die Gassenküche in Basel werden aktuell ebenfalls häufiger aufgesucht. Es würden «mehr ältere Menschen als auch schon» die Gassenküche besuchen, sagt deren Leiter Andy Bensegger gegenüber Nau.ch. Zudem sei der Frauenanteil in den letzten Monaten merklich angestiegen.

Auch bei der Zürcher Gassenküche Speak-Out stehen Menschen am Freitagabend für etwas zu Essen an.
Es gibt frische Lebensmittel und warme Getränke.
Insbesondere wenn die Tage kälter werden, stösst das Angebot auf dankbare Abnehmer.

Angst vor Teuerung bei Schweizer Tafel

Bei der Schweizer Tafel, die überschüssige Lebensmittel verteilt, ist die Nachfrage seit einiger Zeit sehr hoch. Das erklärt Sabrina Munz auf Anfrage von Nau.ch.

«Aktuell ist der gestiegene Bedarf auf Flüchtlinge aus der Ukraine zurückzuführen. Es kommen aber auch bereits Menschen an die Armutsgrenze, denen die Teuerung zusetzt.»

Schweizer Tafel liefert Spenden.
Die Schweizer Tafel verteilt Spenden in Form von Essen. (Archivbild) - Keystone

Die Angst vor der Teuerung sei bei den Armutsbetroffenen spürbar. «Die Nachfrage wird bis zum Frühling 2023 vermutlich weiter steigen.»

Die erhöhten Kosten für Krankenversicherung, Mieten und vieles mehr könnte sich im Portemonnaie also dann wohl noch stärker bemerkbar machen.

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