Immer mehr Imame in der Schweiz halten ihre Predigten in einer Landessprache. Deren Interesse an Weiterbildung ist gross. Das hält das Schweizerische Zentrum für Islam und Gesellschaft (SZIG) nach Abschluss einer zwölfmonatigen Workshop-Reihe für Schweizer Imame fest.
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Imam in Mannheim - dpa/dpa/picture-alliance/Archiv
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Das Wichtigste in Kürze

  • Wie das SZIG am Dienstag mitteilte, ging die Reihe am Montag in Wil SG zu Ende.

Das Zentrum wertet die Reihe mit dem Titel «Muslimische Organisationen als gesellschaftliche Akteure» als Erfolg: 65 Schweizer Imame seien damit erreicht worden – nach Angaben des SZIG mehr als die Hälfte der in der Schweiz tätigen Vorbeter in Moscheen.

Es habe sich gezeigt, dass bei den Imamen ein Generationenwandel stattfinde, heisst es weiter. Mittlerweile gebe es einige Imame, welche in der Schweiz aufgewachsen seien. Viele der neuen Imame hätten – angestossen durch die Workshops – zusätzliche Sprachkurse besucht.

Einzelne erweiterten ihre Kompetenzen durch ein Masterstudium oder eine Seelsorgeweiterbildung. Die Teilnehmer des Workshops hätten einhellig den Wunsch nach künftigen Weiterbildungsangeboten geäussert.

Das SZIG wurde 2015 gegründet, unter anderem zum Aufbau eines Bildungsangebots für Imame. Die Workshop-Reihe wurde vom Staatssekretariat für Migration (SEM) und weiteren Organisationen gefördert. Die Workshops fanden in der Ostschweiz, in Freiburg und Lausanne statt. Es war die erste solche Workshop-Reihe.

Partnerin war die Föderation islamischer Dachorganisationen Schweiz zusammen mit albanischen, türkischen und bosnischen Verbänden sowie mehreren kantonalen Zusammenschlüssen.

Erstmals nahmen an einem der Workshops sieben Frauen teil, die als Seelsorgerinnen oder Lehrerinnen in den Moscheen tätig sind. «Dabei wurde deutlich, dass Imame verstärkt auf die Zusammenarbeit mit weiblichen Betreuungspersonen (. . .) angewiesen sind», schreibt das Zentrum mit Sitz an der Universität Freiburg.

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