Die Ausbreitung des Coronavirus macht vielen Schweizerinnen und Schweizern Angst. Grund dafür ist oft die finanzielle Situation.
Christlichdemokratische Volkspartei
Schweizerinnen und Schweizer machen sich immer mehr Sorgen um ihre finanzielle Situation – im Bild wegen der Coronakrise geschlossene Restaurants in der Steinenvorstadt in Basel. Den betroffenen Unternehmen will die CVP unter die Arme greifen. - sda - KEYSTONE/GEORGIOS KEFALAS
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Das Wichtigste in Kürze

  • 88 Prozent der Schweizer Bevölkerung machen sich Sorgen wegen der Coronakrise.
  • Viele haben Angst vor den finanziellen Folgen der Pandemie.
  • Das zeigt eine Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis.

Die grosse Mehrheit der Schweizer Bevölkerung hat Angst vor der Coronakrise. Viele erwarten eine Verschlechterung ihrer finanziellen Situation. Die Lösung für die meisten heisst sparen. Die Coronakrise bereitet konkret 88 Prozent der Schweizer Sorgen, wie eine Umfrage des Vergleichsdienstes Comparis zeigt.

Dennoch schätzen immerhin 59 Prozent der Befragten ihre finanziellen Aussichten für den April als vergleichbar mit dem Vormonat ein.

Mehr Angst bei Leuten mit tiefem Einkommen

Doch geht auch ein Viertel davon aus, im April bereits weniger Geld zur Verfügung zu haben. Besonders Haushalte mit einem Einkommen bis 4000 Franken (42,3%) und Ein-Personen-Haushalte (33,2%) rechnen für die nächsten Wochen mit finanziellen Einbussen. Personen aus Haushalten, in denen mehr als 8000 Franken Brutto-Einkommen im Monat zusammenkommt, sind weniger pessimistisch. Dort rechnet nur jede fünfte Person im April mit weniger Geld.

Als Gründe für die erwarteten finanziellen Veränderungen nannten die Teilnehmer hauptsächlich (34,2%) Kurzarbeit bei sich selbst oder dem Partner.

Geldbeutel
Die finanziellen Folgen der Corona-Krise belasten den Geldbeutel. (Symbolbild) - Pixabay

Zwischen 12 und 14 Prozent der Befragten gaben an, sie würden als Selbständigerwerbende einen Umsatzeinbruch erwarten. Oder dass ihr in Kapitalanlagen investiertes Geld an Wert verlieren würde.

Auch der Verlust der eigenen Stelle lässt 12,9 Prozent der Befragten erwarten, dass sich ihre finanzielle Situation verschlechtert.

«Ein gefährliches Gemisch»

«Der Lockdown und die damit verbundenen Umsatzeinbussen ergeben zusammen mit der unsicheren Börsensituation ein gefährliches Gemisch. Dieses beeinflusst die finanzielle Zukunftseinschätzung vieler Menschen negativ», kommentierte Comparis-Finanzexperte Michael Kuhn die Umfrage.

Auf diese Unsicherheiten reagierten die meisten der Befragten daher mit Sparmassnahmen. 45,2 Prozent gaben auch an, dass sie im April mehr sparen und weniger konsumieren wollen. Fast gleich viele verzichten auf grössere Ausgaben und kaufen derzeit zum Beispiel keine Möbel oder Autos.

Geld
Momentan ist bei vielen wieder Sparen angesagt. (Symbolbild) - Pixabay

Knapp drei Viertel gaben an, dass sie im Falle eines geringeren Einkommens auf unnötige Ausgaben und Spontankäufe verzichten würden. Über die Hälfte nutzt –wenn immer möglich – Rabatte und 45,6 Prozent vergleichen vermehrt die Preise.

Geld, das sie zur freien Verfügung haben, legen über 60 Prozent der Schweizer aufs Sparkonto. Einen langersehnten Traum wollen sich aktuell nur noch 16,1 Prozent erfüllen.

Ende 2019 herrschte noch Optimismus

Im Dezember, bei der letztjährigen Befragung, wollte sich noch jeder Fünfte einen Traum erfüllen und weniger Leute sparten ihr Geld. Zu diesem Zeitpunkt waren die Befragten zudem ausserordentlich optimistisch. Ein Drittel – und damit so viele wie seit vier Jahren nicht mehr – blickte damals zuversichtlich ins Jahr 2020.

Comparis liess die Studie vom Marktforschungsinstitut Innofact durchführen, zu diesem Zweck wurden 1033 Teilnehmer aus der ganzen Schweiz befragt.

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